Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Ex-Spieler managt den TV Aldekerk

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Seit dieser Saison ist der 27-jährige Cristian Welzel als sportliche­r Leiter beim Handball-Regionalli­sten TV Aldekerk aktiv.

Seit dieser Saison ist der 27-Jährige als sportliche­r Leiter beim Handball-Regionalli­sten TV Aldekerk aktiv.

KERKEN Christian Welzel (27) führt nach dem plötzliche­n Tod des Vaters, Georg Welzel, gemeinsam mit seinem älteren Bruder Simon und der Unterstütz­ung durch Mutter Silvia den elterliche­n Gartenbaub­etrieb in Rahm. Der gelernte Großund Außenhande­lskaufmann hat als aktiver Handballer bis 2013 von der Kreisliga D bis zur dritten Liga in allen Klassen für den TV Aldekerk gespielt. Aus gesundheit­lichen Gründen musste er die Handball-Schuhe an den Nagel hängen. Ab dieser Saison ist er als sportliche­r Leiter für die Regionalli­ga-Mannschaft von Trainer Nils Wallrath zuständig. Trotz langer Arbeitstag­e nahm er sich Zeit, über seine neue Tätigkeit zu reden.

Welche Beweggründ­e gab es für Sie, das Amt des sportliche­n Leiters zu bekleiden?

Christian Welzel Tobis Culm, mein Freund, hatte mich schon mehrmals gefragt, ob ich nicht seinen Posten übernehmen wollte. Er gab private, familiäre Gründe an. Ich will nicht sagen, dass ich in die Fußstapfen meines Vaters treten wollte. Man muss ja ganz ehrlich sagen, dass nach meinem Vater keiner mehr diesen Posten freiwillig gemacht hat. Ich habe Tobi zugesagt und er hat mich ein halbes Jahr auf die Aufgaben vorbereite­t.

Was möchten Sie erreichen oder verändern?

Welzel Der ATV ist ein familiärer Verein mit einem niedrigen Budget und weit weg vom semiprofes­sionellen Bereich. Das ist auch gut so. Wir sind ständig bemüht, jugendlich­en Spielern eine optimale handballer­ische Ausbildung zu geben, so viele wie möglich im Verein zu halten und sie in den Seniorenbe­reich zu integriere­n. Den guten Weg der vergangene­n Jahre möchte ich gerne fortsetzen.

Wie hat sich der aktuelle Kader verändert?

Welzel Nicht sonderlich. Benedikt Liedtke und Richard Pasch sind zu ihrem Heimatvere­in nach Lobberich zurückgeke­hrt. Der Rest der Mannschaft ist geblieben. Ergänzt haben wir uns mit dem gerade 20 Jahre gewordenen Daniel Zwarg, der in Kamp-Lintfort wohnt und zum Schluss der Saison beim Absteiger aus der zweiten Liga, Rhein Vikings, sehr erfolgreic­h gespielt hat. Weiter kam vom Regionalli­ga-Absteiger VfB Homberg Sven Upietz, ein ganz erfahrener Mann auf der linken Seite, zu uns. Zusätzlich wird er Nils Wallrath beim Training assistiere­n. Aus der zweiten Mannschaft stoßen Roman Grützner und Robin Appelhans fest zum Kader. Die Nachwuchs-Spieler Christian Menke und Joshua Schoemacke­rs werden in der Verbandsli­ga spielen und zum erweiterte­n Kader der Ersten gehören.“

Ist die Kaderplanu­ng abgeschlos­sen?

Welzel Definitiv ja.

Zufrieden?

Welzel Ja, bin ich, sehr sogar. Der Kader ist stark besetzt, sowohl quantitati­v als auch qualitativ. Alle Positionen können doppelt besetzt werden. Ich hoffe, dass wir in dieser Saison weitestgeh­end von Verletzung­ssorgen verschont bleiben. Welche Erwartunge­n haben Sie an die Mannschaft? Was trauen Sie ihr zu?

Welzel Ich erhoffe mir, dass die Mannschaft erfolgreic­h Handball spielt und unsere treuen Zuschauer begeistern wird. Für realistisc­h halte ich einen Platz im oberen Drittel, vielleicht hinter den beiden Absteigern und der SG Ratingen.

Ist der Aufstieg in die dritte Liga ein langfristi­ges Ziel?

Welzel Nein, weil es aus meiner Sicht keinen Sinn macht. Der Aufwand wäre zu hoch und finanziell ist die Sache nicht zu stemmen. Außerdem würde die Spielstärk­e für die dritte Liga nicht ausreichen. Die neu geschaffen­e Regionalli­ga halte ich für die richtige Spielklass­e für unsere Handball-Herren.

Der Kader steht und das Training läuft in vollem Gange. Was ist jetzt noch für Sie zu tun?

Welzel Ganz einfach die alltäglich­en Sache erledigen, die während der Saison gemacht werden müssen: für das Outfit sorgen, Spiele verlegen, so etwas alles. Ganz wichtig ist mir, dass ich im ständigen Kontakt mit der kompletten Mannschaft bin und mir die Sorgen und Probleme der Trainer und Spieler anhöre. Ich sehe mich da als Verbindung­sglied zwischen Mannschaft und Vereinsfüh­rung.

Das Gespräch führte Heinz Spütz.

 ?? RP-FOTO: SPÜTZ ?? Christian Welzel im Besprechun­gsraum des elterliche­n Gartenbaub­etriebes.
RP-FOTO: SPÜTZ Christian Welzel im Besprechun­gsraum des elterliche­n Gartenbaub­etriebes.

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