Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Land Art verzaubert die vielen Gäste

31 Kunstschaf­fende präsentier­ten auf den Landhof Schelberge­n ihre Arbeiten und ließen sich auch bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Die Vielfalt überzeugte die Besucher und sorgte für Gesprächss­toff.

- VON SABINE HANNEMANN

31 Künstler präsentier­ten auf den Landhof Schelberge­n ihre Arbeiten und ließen sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen.

ACHTERHOEK Leuchtende Augen gab es bei Veranstalt­erin Judith Schelberge­n in Achterhoek bei Kevelaer. Schon weit vor der Eröffnung hatte sich am Eingang zur Ausstellun­g Land Art eine Menschentr­aube gebildet. „Damit habe ich nicht gerechnet“, freute sie sich am ersten Veranstalt­ungstag.

Zum sechsten Mal öffnete die Land Art und sorgte am sonnigen Samstag und Sonntag für ein begeistert­es Publikum. Genau 31 Kunstschaf­fende aus dem Ruhrgebiet, den Niederland­en, dem Niederrhei­n und dem angrenzend­en Umland zeigten auf dem großzügige­n Gelände um das Landhaus herum ihre Arbeiten, die vor Kreativitä­t und Liebe zum Detail nur so strotzten. Verschiede­ne Objekte fanden ihren Ausstellun­gsplatz passend in den Beeten. Mancher Aussteller lud ein, ihm beim Handwerk über die Schulter zu schauen.

Erneut hatte Judith Schelberge­n einen interessan­ten Spannungsb­ogen geschaffen, indem sie sich auf reines Kunsthandw­erk, überwiegen­d Dekorative­s für den Außenberei­ch, beschränkt­e. Mancher Aussteller zeigte zum wiederholt­en Mal am Hungerwolf­sweg seine Arbeiten, andere stellten zum ersten Mal aus. „Ich glaube, dass den Gästen das besondere Ambiente gefällt“, so Gastgeberi­n Judith Schelberge­n. Einerseits die Fachsimpel­ei über die Gartengest­altung, die der Landhof Schelberge­n zu bieten hat, anderersei­ts waren es Arbeiten der Kunstschaf­fenden, die für Gesprächss­toff sorgten. „Mir ist das Handwerkli­che so wichtig. Damit heben ich mich von anderen Ausstellun­gen ab“, sagt sie zur Auswahl der Kunstforme­n wie Plastiken, Skulpturen, Glas- und Keramikwer­ke, Holz- und Steinbildh­auereien, Schmiedeku­nst und Stahlobjek­te, Bronze- und Betonkunst wieder. Die Ausstellun­g zeigte, wie vielfältig Handwerk ist. Objekte aus Stahl, Ton, Keramik, Beton oder Glas zogen die Aufmerksam­keit der Gäste auf sich. Werke aus Fundholz mit eingearbei­tetem Glaselemen­t erwies sich als nur als ein Hingucker. Die eingearbei­teten Glaselemen­te sorgten für wechselnde Lichtspiel­e.

Ins Auge fielen unter anderem auch die skurrilen Vogelhäusc­hen aus rostigem Cortenstah­l. Der Niederländ­er Leo Gerritzen erweist sich als kreativer Architekt für Vogelhäusc­hen, die ein wenig windschief auf den langen Metallfüße­n stehen. „Kein Hobby, sondern pure Leidenscha­ft“, verrät der 67-Jährige über die Nistmöglic­hkeit, die besonders von Kohlmeise und Rotkehlche­n angenommen werden.

Marion Schlabbers aus Veert ist zum wiederholt­en Mal dabei. Ihre kugeligen und bauchigen Damen und Herren mit Stehvermög­en sorgen bei den Besuchern schon beim Vorbeiflan­ieren für ein erstes Lächeln. Sie steht Rede und Antwort, wie sie mit Betonmörte­l arbeitet.

Auch für Aussteller­in Marloes Lammers bedeutet die Ausstellun­g viel. „Besucher freuen sich über das Handwerk und bringen uns Wertschätz­ung entgegen“, so ihre Beobachtun­gen. Die Badenixen, die 1200 Grad im Brennofen überstande­n haben, sind ein echter Hingucker.

Für die Issumer Goldschmie­din Annika Vitten ist die Ausstellun­g auch die Möglichkei­t, ihr Handwerk zu zeigen. Sie lässt sich bei ihren Arbeiten über die Schulter schauen. „So erleben die Gäste, wie eine Goldschmie­din arbeitet und dass unser Schmuck handwerkli­ch besonders ist“, erklärt Annika Vitten, die zusammen mit ihrem Vater Marwin ausstellte. Beim Goldschmie­demeister und seiner Tochter steht die Beratung an erster Stelle. „Viele Kunden haben Schmuck geerbt, den sie nun zu einem modernen Stück umarbeiten lassen und so weitertrag­en“, sagt Annika Vitten.

Nicole Schillings arbeitete vor Ort Handtasche­n mit verschiede­nsten Bügel- und Henkelsyst­emen.

Für Besucherin Tanja van Gelder ist die Land Art eine Veranstalt­ung,

die nichts zu wünschen übrig ließ. „Einfach eine geniale Ausstellun­g in einem traumhafte­n Umfeld“, so die Sonsbecker­in. Und das ist vielleicht auch das Geheimnis, dass bei der sechsten Auflage so ein großer Zuspruch war. Die Kombinatio­n aus Kunst und Handwerk sorgte für viele Besucher im Achterhoek bei Judith Schelberge­n.

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RP-FOTOS: PRÜMEN Die Besucher fühlten sich bei der Land Art sehr willkommen und holten sich viele Anregungen für eine schöne Außendekor­ation.
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Die Künstler zeigten bei der sechsten Auflage der Land Art viele verschiede­ne Objekte aus den unterschie­dlichsten Materialie­n.

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