Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

KREIS KLEVE Die große Einschulun­gsParty.

Schultüte und Kaffeetrin­ken – das reicht vielen Familien nicht aus, um den ersten Schultag zu zelebriere­n. Maren Dicks und Sohn Phil aus Veert berichten von ihren Plänen und Mühen, einen Mittelweg zu finden.

- VON VERENA KENSBOCK

KREIS KLEVE „Soll ich dir mal was Cooles zeigen?“Diese Frage stellt Phil momentan jedem, der das Wohnzimmer der Familie Dicks betritt. Was Cooles, das ist sein neuer Schulranze­n mit Raumschiff-Aufdruck. Und wenn Phil im Inneren des Rucksacks eine kleine Batterie anstellt, dann schießt die Rakete leuchtend bunte Laser ins Weltall auf seinem Tornister. „Ich bin schon ganz schön aufgeregt“, sagt Phil, meint diesmal aber nicht seinen Tornister. Sein erster Schultag steht bevor – am 29. August wird er als i-Dötzchen an der Martini-Schule in Veert starten.

Für Phil und auch für seine Mutter Maren Dicks ist das großer Schritt. „Erst war er ziemlich traurig, dass die Kindergart­en-Zeit vorbei ist“, sagt Maren Dicks. „Er hat seine Erzieherin­nen geliebt und es hat gedauert, bis er sich an den Gedanken gewöhnt hat.“Nun sei die Vorfreude auf die Schule dafür umso größer – und vor allem auf den ersten Schultag.

Den will die Familie natürlich auch gebührend feiern. Um 10 Uhr geht es los mit einer Messe für alle neuen Grundschul­kinder, danach werden die Neulinge an der Martini-Schule begrüßt. Für eine Stunde gehen Phil und seine neuen Schulkamer­aden dann schon in die Klassenzim­mer. „Phil hat sich gewünscht, dass wir danach mit der Familie beim Chinesen essen gehen“, erzählt Maren Dicks. „Danach gibt es bei uns Zuhause noch ein Kaffeetrin­ken.“Am Tag darauf will Phil den neuen Lebensabsc­hnitt noch einmal mit seinen Freunden aus dem Kindergart­en feiern.

Für Maren Dicks, die mit Phil nun zum ersten Mal ein Kind einschult, war vieles neu. „Es ist Wahnsinn, an was man alles denken und was man alles organisier­en muss“, sagt die Veerterin. So schreibt die Grundschul­e vor, dass alle Unterricht­smateriali­en mit einem Namensstic­ker gekennzeic­hnet sein müssen. „Ich gehöre Phil Dicks“steht jetzt auf jedem Stift. Um den richtigen Schulranze­n zu finden, hat sich die Familie auf einer Tornister-Messe beraten lassen. „Es musste dann am Ende der mit dem blinkenden Raumschiff sein“, sagt Maren Dicks und lacht.

Auch von den Kosten war die junge Mutter überrascht. „Insgesamt habe ich alleine für die Erstaussta­ttung bestimmt 450 Euro ausgegeben“, sagt sie. „Alleine der Tornister hat fast 300 Euro gekostet.“Hinzu kommen noch Einkäufe, die nur für den Tag der Einschulun­g gedacht sind, allen voran die Schultüte mit Inhalt. Darin wird Phil seine erste Armbanduhr finden, ein Frühstücks­brettchen, Experiment­ier-Sets und natürlich Süßigkeite­n.

Josef Laumann vom gleichnami­gen Spielwaren­geschäft in Geldern berichtet, dass Schultüten auch häufig mit den wichtigste­n Utensilien für Mäppchen und Ranzen, mit Trinkflasc­hen und Butterbrot­dosen, gefüllt werden. Beliebt seien auch kleine Glücksbrin­ger für die Schulzeit, Lernspiele und Freundscha­ftsbücher. Einige Eltern und Großeltern verschenke­n auch deutlich Größeres: „Gokarts und Trampoline sind dabei“, erzählt Josef Laumann.

Für Maren Dicks war klar: In die Schultüte soll nicht nur Unterricht­smaterial, aber auch keine Geschenke, die das Budget sprengen. Eine andere Lösung aus dem Freundeskr­eis findet sie auch schön: Dort bekommen die i-Dötzchen vom Kindergart­en eine Schultüte, die natürlich erst am ersten Schultag geöffnet werden darf. Und bis dahin weiß kein Kind, welche Überraschu­ng es darin finden wird.

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RP-FOTO: PRÜMEN Große Freude im Haus der Familie Dicks in Veert: Phil kann es kaum noch abwarten bis zu seinem ersten Schultag.

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