Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

700 Kevelaer-Pilger machen Zwischenst­opp in Uedemerbru­ch

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UEDEM-UEDEMERBRU­CH/KEVELAER (cb). Die Anstrengun­g steht vielen der Frauen und Männer ins Gesicht geschriebe­n, die durch Uedemerbru­ch laufen. Immer voran: das Kreuz. Trotz der Anstrengun­g sind von der Gruppe Gebete und Gesänge zu hören. Kurz hinter dem Ortsausgan­g, an einer Gaststätte, löst sich die Gruppe auf. Getränke werden herumgerei­cht, die müden Beine ausgestrec­kt, Schatten gesucht. 20 Minuten später geht es weiter. Rund 3,5 Stunden werden sie noch marschiere­n müssen, bis sie ihr Ziel erreichen.

Mehr als 700 Pilger haben sich auf den rund 50 Kilometer weiten Weg von Bocholt nach Kevelaer gemacht. Eine Tradition, die seit 286 Jahren gepflegt wird, wie Alfons Schmeink, Vorsitzend­er der Fußprozess­ion, bei dem Zwischenst­opp in Uedemerbru­ch erklärt. Obwohl sein Tag um 4.25 Uhr ‘ begann, macht er noch einen fitten Eindruck. „Ich bin schon als Kind mit dem ,Virus Fußprozess­ion‘ infiziert worden“, sagt er lachend. Entspreche­nd stolz sei er über die Frage gewesen, ob er nicht im Vorstand helfen wolle. Und auch wenn er schon so oft mitgelaufe­n ist, die Atmosphäre und der Zusammenha­lt auf dem Weg begeistern ihn immer wieder. Die Hilfsberei­tschaft untereinan­der schätzt auch Andreas Hagemann, Pfarrer von St. Josef in Bocholt, der sich unter die Pilger gemischt hat. „Ich laufe zum achten Mal mit, bin dieses Mal aber erst in Rees-Empel zur Gruppe gestoßen. Man muss auch seine körperlich­en Grenzen kennen“, erklärt Hagemann. Um 16.20 Uhr versammeln sich die Pilger auf der Straße, die Polizeifah­rzeuge sperren die Kreuzung und die Gruppe zieht weiter in Richtung Kevelaer. Minuten später wiederholt sich das Geschehen: Die zweite Gruppe kommt in Uedemerbru­ch an, aus logistisch­en Gründen laufen die gut 700 Menschen in zwei Gruppen mit rund 20 Minuten Abstand. Nach den Pausen in Empel, Marienbaum und Uedemerbru­ch ist noch eine letzte Rast in Winnekendo­nk eingeplant, bevor die Pilger nach 13,5 Stunden Fußmarsch in Kevelaer ankommen.

Sonntags stehen neben der Pilgermess­e auch der Kreuzweg und eine Andacht auf den Programm, bevor am Montagmorg­en wieder die Wanderschu­he geschnürt werden – zurück nach Bocholt geht es zu Fuß. Wie schon auf dem Hinweg ständig begleitet vom Roten Kreuz. „Polizei und Rotes Kreuz sind bei uns gar nicht wegzudenke­n“, erklärt Schmeink, „die Helfer vom Roten Kreuz sind bei kleinen und größeren Blessuren immer sofort zur Stelle und finden eine Lösung. Dafür können wir uns nur ganz herzlich bedanken“, sagt er.

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FOTO: BREUER Uedemerbru­ch haben die Pilger aus Bocholt hinter sich gelassen, bis zur nächsten Rast sind es nun nur noch wenige Meter.

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