Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Versöhnungskirche: „Richtfest“im Herbst
Die Abrissarbeiten an der Versöhnungskirche sind abgeschlossen. Am neuen Jugendheim Effa wird schon gearbeitet, der Rohbau der Pfarrverwaltung zur Lindenallee soll im Herbst fertig sein. Dann gibt’s ein „Deckenfest“als Richtfest.
KLEVE Die schweren Beton-Vorbauten vor den Fenstern des Pfarrzentrums sind abgeschnitten, der lang gestreckte Bau längs der Lindenallee ist entkernt, blaue Plastikplanen verdecken die Öffnungen für die Fenster, der Übergangsbereich vom Kirchen-Foyer ins Pfarrheim ist weggerissen, Teile der Kellerwand unter dem Foyer wurden freigelegt.
„Dort steht noch eine Betonsanierung an, auch müssen wir, was nicht vorgesehen war, das Dach des Foyers jetzt schon sanieren und haben dafür dort eine Absturzsicherung angebracht“, sagt Matthias Hartnack, Baukirchmeister der evangelischen Kirchengemeinde Kleve, mit Blick auf die Baustelle der Klever Versöhnungskirche. Die nötigen Abrissarbeiten im alten Bestand sind abgeschlossen, die Bauten, die stehen
„Wir hoffen, im Oktober mit den Rohbauarbeiten fertig zu sein“Matthias Hartnack Baukirchmeister
bleiben, sind mit blauer Plane gesichert.
Das Ensemble, das auch das Zeug zum Quartierszentrum am Markt Linde hat, wird komplett neu geordnet. Das Kirchengebäude und der daneben stehende moderne Beton-Campanile wurden vor geraumer Zeit bereits saniert, der Rest des Zentrums für die Pfarrgemeinde mit ihren 8000 Gemeindegliedern wird neu gebaut: Die Säle, das Jugendheim und die Verwaltung werden sich um den Platz zwischen Lindenallee/ Hagsche Straße und Feldmannstege gruppieren.
Entlang der Feldmannstege wächst der Neubau des Jugendheims „Effa“auch schon aus dem Boden, stehen bereits die Mauern zur Straße und die Säulen zum Innenhof. Vor die Säulen wird später die gläserne Fensterfassade des Heims gebaut werden. Das „Effa“bekommt als einziger Neubau auch eine Klinkerfassade, die andere Gebäude sollen verputzt werden. Man solle sich nicht über die „schiefe Säule“wundern, sagt Hartnack und grinst verschmitzt: Daran schließe eine ovale Wand mit Tresen an, deshalb stehe die Säule schräg.
Doch während es beim „Effa“schon in die Höhe geht, müssen für die anderen Bauten noch Gräben gezogen werden: „Das komplette Abwassersystem werden wir auch erneuern, die alten Leitungen sind nicht mehr auf einem zeitgemäßen Stand. Dazu werden Rohre in Richtung Lindenalle gezogen, die das Regen- und das Abwasser zu
den Kanälen transportieren“, so der Baukirchmeister. Liegen die Rohre in der Erde, geht es auch entlang der Lindenallee weiter.
Die Fläche zwischen Foyer und den Sälen, auf der die neue Pfarrverwaltung entsteht, ist freigeräumt. Nach der Betonsanierung wird hier die Bodenplatte für die Pfarrverwaltung gegossen, dann wird die Lücke geschlossen. „Wir hoffen, im Oktober mit den Rohbauten soweit fertig zu sein“, sagt Hartnack. Dann stehen die Innenausbauten an, kommen die Fenster. So soll das einst dunkle Foyer zwischen Turm und Kirchengebäude ebenfalls großzügig verglast werden. Damit will man die gewünschte neue Transparenz mit Blicken tief ins Kirchenschiff erreichen.
25 Gewerke muss Hartnack im Blick haben, täglich laufen Mails ein, die er mit Pfarrer Georg Freuling abstimmen muss. Doch bis jetzt läuft’s gut, sagt Hartnack. Wenn man von den Überraschungen mit dem Altbau absehe, wie die neue Decke des Foyers und die Betonsanierung, die Abwässerkanäle. Aber man habe ja gewusst, dass Altbauten immer Unwägbarkeiten innehaben, so Hartnack.