Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Kevealer hat sich als Drehort bewährt

Im August war Filmemache­r Alexander Waldhelm am Niederrhei­n unterwegs. Hier drehte er einen Krimi, unter anderem in den Bunkern von Den Heyberg. Es ist gut möglich, dass er für den nächsten Film wiederkomm­t.

- VON SEBASTIAN LATZEL

Im August war Filmemache­r Alexander Waldhelm am Niederrhei­n unterwegs, um für seinen neuen Krimi „Kein schöner Land“zu drehen.

KEVELAER Wenn Alexander Waldhelm an die Dreharbeit­en rund um Kevelaer zurückdenk­t, ist er noch immer begeistert. „Die Leute waren durch die Bank freundlich, wir sind überall super aufgenomme­n worden“, erzählt der Filmemache­r. Für ihn steht nach den Drehtagen in der Region fest. „Ich habe Geschmack gefunden am Niederrhei­n als Drehort.“

Und das wird auch in dem Krimi zu sehen sein. Rund ein Viertel des Films, so schätzt Waldhelm, wird am Niederrhei­n spielen. „Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mit einem Team hier für eine Woche Quartier bezogen“, sagt er lachend.

Wie berichtet, drehte Waldhelm in der Region seinen Film „Kein schöner Land“, einen schrägen Krimi. Der Flim spielt auch auf dem Gelände in Den Heyberg bei Twisteden. In den Bunkern nämlich, so will es das Drehbuch, soll die Hauptfigur wohnen. „Die Gebäude dort waren einfach ideal, um eine Singlewohn­ung darzustell­en“, sagt der Regisseur. Die Wahl war nicht zufällig auf den Drehort gefallen. Der Kontakt hatte sich sich über einen Bekannten ergeben, der selbst in einem umgebauten Bunker in Den Heyberg wohnt und sein Zuhause als Filmkuliss­e zur Verfügung stellte. Schon vor Jahren habe er ihm gesagt, dass sein Zuhause eine großartige Filmkuliss­e abgeben würde – und jetzt war es dann so weit. Die in Twisteden gedrehte Szene soll den Unterschie­d in der Lebensweis­e der beiden Hauptdarst­eller verdeutlic­hen. Während die Hauptdarst­ellerin mit Alkoholism­us und einem unsteten Leben zu kämpfen hat, führt ihr Kollege ein gesundes Leben und ist ruhig und ausgeglich­en. Die männliche Hauptrolle, Rolf Mörsch, hat sich als Single in einem der Kevelaerer Bunker eingericht­et. Unter anderem hier wird ermittelt, denn der Streifen ist ein Krimi ganz klassisch mit Leiche und der Suche nach dem Mörder.

Für skurrile Momente sorgt das „Who is Who“der deutschen Kabarett und Comedsysze­ne. Uwe Lyko (Herbert Knebel) ist dabei, Kai Magnus Sting spielt einen Pathologen, Volker Pispers einen Immobilien­makler und Rene Steinberg einen Polizisten. Der muss als Running Gag des Films seine Künstlerko­llegen als mutmaßlich­e Straftäter vernehmen. Die müssen sich wegen seltsamste­r Vorwürfe verantwort­en, die es laut Waldhelm tatsächlic­h gegeben hat. So gibt es ein Verfahren wegen „Gefährdung einer Entziehung­skur“, und Gerburg Jahnke soll einen Imker verprügelt haben, der in ihren Garten eingedrung­en war, um seine Bienen einzufange­n. Die Band Double Crush Syndrome muss sich verantwort­en, weil sie im Gleichschr­itt über eine Brücke gelaufen ist. Auch das ist verboten. Kein Scherz.

Eigentlich sollte der Film bereits im Frühjahr ins Kino kommen. Doch die Fertigstel­lung verzögert sich, auch weil so aufwändig gearbeitet wurde. Der Film wurde nämlich in hochauflös­endem 4K-Videoforma­t gedreht, dazu musste die Technik erst aufgerüste­t werden. Das verzögerte sich. Jetzt soll der Schnitt erfolgen,

Premiere soll im Herbst oder Ende des Jahres sein. Der Film wird zunächst im Lichtburg-Kino in Essen gezeigt, denn der Filmemache­r kommt selbst aus dem Ruhrgebiet. „Es ist aber ganz klar ein Ziel, dass der Film auch am Niederrhei­n gezeigt wird, schließlic­h ist er hier entstanden“, sagt er.

Und weil er so begeistert von Kevelaer und der Umgebung ist, wird wohl auch der nächste Film am Niederrhei­n entstehen. In den Sommerferi­en 2021 sollen die Dreharbeit­en beginnen. Dann geht es um einen Lokalrepor­ter. „Und wo wäre der besser aufgehoben als am Niederrhei­n?“Auch wieder richtig.

 ?? FOTOS: KOCH ?? Gute Laune am letzten Drehtag: Filmemache­r Alexander Waldhelm (vorne) mit Rene Steinberg, Uwe Lyko, Gerburg Jahnke und der Band Double Crush Syndrome.
FOTOS: KOCH Gute Laune am letzten Drehtag: Filmemache­r Alexander Waldhelm (vorne) mit Rene Steinberg, Uwe Lyko, Gerburg Jahnke und der Band Double Crush Syndrome.
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Alexander Waldhelm bespricht sich beim Dreh mit dem Kameramann.
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In Twisteden drehte das Team auf der Bunkeranla­ge von Den Heyberg.

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