Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Zwei Weltkriegsbomben in Dortmund entschärft
DORTMUND (dtm) Am späten Nachmittag konnten knapp 14.000 Dortmunder aufatmen: Zwei Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg sind am Sonntag erfolgreich entschärft worden. Anwohner durften zurück in ihre Wohnungen, Patienten wieder in die Klinik. Grund für den Großeinsatz am Wochenende waren sogenannte Anomalien, welche der Kampfmittelräumdienst in mehreren Bereichen der Innenstadt entdeckt hatte. Experten vermuteten insgesamt vier Blindgänger im Dortmunder Stadtgebiet.
Der Entschärfung war eine große Evakuierungsaktion im Stadtzentrum vorausgegangen, die bereits am Samstag begonnen hatte. In dem dicht besiedeltem Gebiet liegen auch zwei Kliniken. Bereits am Samstag wurden Hunderte Patienten aus den Krankenhäusern in Sicherheit gebracht. Einige wurden in andere Kliniken verlegt, andere blieben in als sicher identifizierten Bereichen der Gebäude. Im Umfeld der beiden Krankenhäuser wurden aus Sicherheitsgründen sechs Containerwände
aufgestellt, die im Falle einer Sprengung als Dämpfer dienen sollten.
Nachdem die betroffenen Gebiete komplett evakuiert waren, fand der Kampfmittelräumdienst letztlich nur zwei Blindgänger. Am Mittag wurde dann aus Sicherheitsgründen auch der Bahnverkehr im Ruhrgebiet eingeschränkt: Während der Entschärfung war der Verkehr am Hauptbahnhof komplett eingestellt. Die erste Fliegerbombe wurde um 15.30 Uhr erfolgreich entschärft. Es handelte sich um eine 250 Kilogramm-Bombe. Für den zweiten Blindgänger gab es um kurz nach 17 Uhr Entwarnung.
Da tausende Anwohner den Sonntag nicht zu Hause verbringen durften, boten viele städtische Freizeiteinrichtungen Betroffenen kostenlosen Eintritt an. Gegen Vorlage des Personalausweises erhielten sie freien Eintritt in den Zoo Dortmund, ins Südbad, in den Westfalenpark oder in die Pflanzenschauhäuser im Botanischen Garten des Rombergparks.