Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Antonio Pappano dirigiert in der Tonhalle
Klassik Unter den Dirigenten der Gegenwart ist er auf jeden Fall einer der lustigsten. In Interviews mit ihm kommt man aus dem Lachen nicht heraus. Der Charme, den er versprüht, ist ansteckend und anhaltend. Das merken auch Musikfreunde im Konzert, wenn er nicht redet, sondern dirigiert. Jetzt tritt Antonio Pappano mit dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia aus Rom in der Düsseldorfer Tonhalle auf (Montag, 20. Januar, 20 Uhr). Die Hauptwerke des Programms sind das Violinkonzert e-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy sowie die „Frühlingssinfonie“von Robert Schumann. Das Programm ist eine Liebeserklärung an Düsseldorf: Mendelssohn und Schumann haben beide in der Landeshauptstadt als Musikdirektoren gewirkt. Die Solistin dieses Heinersdorff-Konzerts ist die Geigerin Janine Jansen. Informationen unter www.tonhalle.de. w.g.
Klassik Eines Tages – es war das Jahr 1687 – hatte Ludwig XIV., der berühmte Sonnenkönig von Versailles, Besuch der Verwandtschaft. Angemeldet hatten sich seine Schwägerin Liselotte von der Pfalz und deren Gatte, sein Bruder Philippe I. von Orleáns. Ludwig plante nun ein hübsches musikalisches Beiprogramm, und da traf es sich exzellent, dass es einen hochbegabten Fünfjährigen gab, der famos Cembalo und Orgel spielte und mit dem man Staat machen konnte. Jean-François Dandrieu, so hieß das Kerlchen, wurde gebeten, einige Stücke vorzutragen.
Die Schwägerin war entzückt und hielt fortan die Hand über dem Jungen. Als ihr Mann starb, war es dessen Sohn Philippe, der nach dem Tod des Sonnenkönigs zunächst die Regentschaft ausübte und Dandrieu 1721 zum Organisten an der königlichen Kapelle machte, wo es eine neue Clicquot-Orgel gab. Zuvor war der Tastenkünstler bereits Organist an Saint-Merry in Paris gewesen.
Dandrieu, der bald auch als Komponist reüssierte, gehörte zur Gruppe derjenigen französischen Komponisten, die mit Macht aus
Prächtige Orgelmusik aus Versailles