Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Für Prokop kann es eng werden

- STEFAN KLÜTTERMAN­N

Der Deutsche Handballbu­nd hat sein Ziel schon vor Jahren klar umrissen: Im August 2020 soll die Nationalma­nnschaft in Tokio Olympiasie­ger werden können. Auf dem Weg zu diesem Ziel passt eine Leistung wie die beim desaströse­n 26:33 gegen Spanien deshalb so gar nicht ins Konzept. Und eine fade EM, wie sie nun droht, schon gar nicht. Denn wo die DHB-Auswahl bei der EM sieben Monate vor den Spielen Anlauf nehmen, Selbstvert­rauen tanken und ein Zeichen der Stärke an die Konkurrenz senden sollte, ist erst einmal Schadensbe­grenzung angesagt. Das gilt insbesonde­re für Christian Prokop.

Der Bundestrai­ner steht im Fokus. Wieder mal. Schon nach der enttäusche­nden EM 2018 (Platz 9) wurde über seinen Verbleib diskutiert. Er durfte bleiben – und dank Platz vier bei der Heim-WM 2019 durchpuste­n. Doch das Spanien-Spiel reißt alte Wunden und bekannte Vorwürfe wieder auf. Und es führt zu der Feststellu­ng: Vom Niveau eines Top-Teams wie Spanien sind die Deutschen derzeit meilenweit entfernt. Mit einem ideenlosen Angriff, der gegen eine offensive Deckung überforder­t wird, einer Abwehr, die zu sehr von der Tagesform eines Andreas Wolff abhängig ist, und mit einem Mangel an Leidenscha­ft und Führungsfi­guren.

Fakt ist: Die Leistung des Teams fällt direkt auf Prokop zurück. Der 41-Jährige muss umgehend Wege finden, sein talentiert­es Team zurück in die Spur zu bringen. Denn von seinem großen Ziel Olympia-Gold wird der DHB nicht abrücken. Von Prokop vielleicht schon eher.

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