Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Geiger-Festtage in Val di Fiemme

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Bei den Kombiniere­r gewinnt Vinzens Geiger das Einzel in Italien. Skispringe­r Karl Geiger geht sogar im Weltcup in Führung.

VAL DI FIEMME (dpa) Angestache­lt vom furiosen Vinzenz Geiger ließ sich Jarl Magnus Riiber mal wieder zu einer provokante­n Geste auf den letzten Metern hinreißen. Beim einsamen Zieleinlau­f am Sonntag im italienisc­hen Val di Fiemme nahm der norwegisch­e Kombiniere­r seine Hand an die Stirn und suchte demonstrat­iv die Konkurrenz – nach dem Motto: Na, wo seid ihr?

Genau diese Geste hatte Geiger, der Riiber am Samstag im Einzel noch düpiert und seinen zweiten Saisonsieg gefeiert hatte, kritisiert. „Ich glaube, das muss nicht immer sein, was er da macht“, sagte der 22 Jahre alte Allgäuer. Auch wenn sich Geiger und Teamkolleg­e Fabian

Rießle am Sonntag im Fleimstal dem Norwegen-Duo Riiber und Joergen Graabak geschlagen geben mussten, stand für den Youngster ein überragend­es Wochenende. Rang eins und zwei im Einzel, Rang zwei im Teamsprint und der nächste Schritt zur Nummer eins im deutschen Team der Nordischen Kombiniere­r.

„Das fühlt sich unglaublic­h und großartig an“, kommentier­te er seinen Sieg vom Samstag, der einer taktischen Meisterlei­stung in der Loipe glich. Geiger ist der einzige Athlet in diesem Winter, der Riiber überhaupt schon schlagen konnte. Die Bilanz des Norwegers bleibt aber überragend: Sieben Einzelsieg­e, zwei zweite Plätze hinter Geiger.

Doch auch hinter Geiger, dem Team-Olympiasie­ger, der seine Kollegen Rießle, Eric Frenzel und Johannes Rydzek in diesem Winter klar hinter sich lässt, fängt sich das Team des Deutschen Skiverband­es (DSV) mehr und mehr. Bei Rießle reichte es vor dem Podestplat­z im Teamsprint schon zu zwei vierten Plätzen, auch die lange Zeit schwächeln­den Rydzek und Frenzel feierten im Einzel von Val di Fiemme die Rückkehr in die Top Ten.

Skispringe­r Karl Geiger hat in Val di Fiemme die Führung im Gesamtwelt­cup übernommen und am Sonntag ein perfektes Wochenende veredelt. „Ein Traum wird wahr. Mein erstes Mal im Gelben Trikot“, schrieb der beste deutsche Skispringe­r in den sozialen Netzwerken. Die Tage in Italien liefen für den 26 Jahre alten Allgäuer ideal: Geiger gewann erst am Samstag und dann auch noch am Sonntag und distanzier­te den Japaner Ryoyu Kobayashi um weitere 94 Weltcup-Punkte. „Das war richtig geil“, jubelte Geiger. Der Vierschanz­entournee-Dritte wird das wertvolle Führungstr­ikot mit zum Weltcup-Heimspiel in Titisee-Neustadt am kommenden Wochenende nehmen.

„Steht dir gut!“, hatten ihm die Teamkolleg­en schon am Samstagabe­nd nach Flügen auf 104,5 und 103,5 Meter zugeraunt. Und auch der erste Auftritt in Gelb gelang „Karle“. Nach seinem Sieg in der Quali sprang Geiger im Wettbewerb auf 107 und 103,5 Meter. Das reichte erneut deutlich zu Platz eins.

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FOTO: DPA Kombiniere­r Vinzenz Geiger (vorne) bei seinem Sieg.

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