Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Zahl der Toten durch Feuer steigt
Entwarnung ist in Australien nicht in Sicht. Ein Riesenbrand ist aber unter Kontrolle.
CANBERRA (dpa) Australien kommt nicht zur Ruhe: Mindestens 27 Menschen sind bei den monatelangen Buschbränden ums Leben kommen – am Samstag starb erneut ein Feuerwehrmann im Einsatz. Als Zeichen des Danks an die Helfer wurden am Samstagabend große Fotos auf das Dach des Opernhauses in Sydney projiziert. An den Grenzen der Bundesstaaten New South Wales und Victoria vereinten sich in der Nacht zu Samstag drei Buschfeuer zu einem „Megabrand“mit einer Fläche von 600.000 Hektar.
In der Region Gospers Mountain nordwestlich von Sydney wurde nach zehn Wochen ein ähnlich großes Feuer eingedämmt. Zudem erlaubte das Wetter vielen Helfern eine Atempause: In Victoria und New South Wales kühlte es sich etwas ab. Der massiv in der Kritik stehende australische Premier Scott
Morrison sagte am Wochenende, er sehe nun ein, dass der Klimawandel Auswirkungen habe und für längere, heißere und trockenere Sommer verantwortlich sei. Er deutete eine Änderung der Politik an, um Emissionen zu reduzieren. Am Freitag waren in vielen größeren Städten Zehntausende auf die Straßen gegangen und hatten unter anderem Morrisons Rücktritt gefordert.
Seit Beginn der Feuer im Oktober verbrannten in ganz Australien mehr als zehn Millionen Hektar Land. Tausende Häuser wurden zerstört. Experten zufolge sollen mindestens eine Milliarde Tiere getötet worden sein.