Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Die Queen lädt zum Krisengesp­räch

- VON JOCHEN WITTMANN

Der Rückzug von Prinz Harry wird am Montag auf Schloss Sandringha­m diskutiert.

LONDON Jetzt wollen sie es persönlich aushandeln: Die Queen hat nach dem angekündig­ten Rückzug von Prinz Harry und seiner Ehefrau Meghan die ranghöchst­en Royals auf Schloss Sandringha­m zu Krisengesp­rächen geladen. Thronfolge­r Prinz Charles sowie die Prinzen William und Harry sollen mit Elizabeth II. am Montag eine gütliche Einigung finden: „Showdown in Sandringha­m“titeln britische Zeitungen. Schadensbe­grenzung ist das Gebot der Stunde.

Der Entschluss von Prinz Harry und seiner Frau Meghan, in Zukunft nur noch Teilzeit-Royals sein zu wollen, ihren Wohnsitz nach Nordamerik­a zu verlegen und selbständi­g Geld zu verdienen, ist ein Sprengsatz unter dem Fundament der Monarchie, der schleunigs­t entschärft werden muss. Das schlimmste Szenario wäre eine Entfremdun­g zwischen Harry und der Königliche­n Familie. Einen Exil-Prinzen gab es schließlic­h schon einmal: Als Edward VIII. 1936 seinen Thron aufgab, um die geschieden­e Amerikaner­in Wallis Simpson zu heiraten, führte das zu einer der schwersten Krisen des modernen Königshaus­es.

Auch jetzt ist im Gespräch, dass Prinz Harry der Titel Königliche Hoheit

entzogen werden könnte, sollte er keinerlei öffentlich­e Aufgaben mehr wahrnehmen wollen. Zudem könnte Prinz Charles ihm den Geldhahn zudrehen. Doch so weit wird es wohl nicht kommen: Das größte Kapital, das die Firma – wie sich die Windsors selbst gern nennen – hat, wäre gefährdet: die Unterstütz­ung der britischen Öffentlich­keit.

Klüger wäre es, wie es die Queen jetzt verlangt, so schnell wie möglich eine gütliche Einigung zu finden. Immerhin sind Prinz Harry und seine Frau Meghan einer der größten Aktivposte­n der Monarchie. Und Harry ist laut Umfragen nach der Queen der zweitbelie­bteste Royal.

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