Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Die Borussen im Formcheck

- VON SEBASTIAN HOCHRAINER

Welchen Spielern winkt ein Platz in der Startelf? Wer dürfte sich auf der Bank wiederfind­en und wer lediglich auf der Tribüne? Eine Übersicht.

Nach dem Ende des Trainingsl­agers im spanischen Jerez de la Frontera ist vor der letzten Woche der kurzen Vorbereitu­ng, am Freitag geht die Rückrunde bereits los mit dem Spiel bei Schalke 04. Bis dahin feilt das Team von Marco Rose an den letzten Prozenten für die Bundesliga, aber der Grundstein in Sachen Leistungsf­ähigkeit ist getan. Unsere Redaktion bewertet die aktuelle Form der Profis der Borussen und welche Rolle sie zu Beginn im Kader einnehmen könnten.

Yann Sommer: Borussias Keeper ist richtig gut drauf. Lautstark, fußballeri­sch top, auf der Linie und der Strafraumb­eherrschun­g sicher. Form: 95%, Rolle: Stammspiel­er.

TobiasSipp­el: Er sah beim Gegentor gegen Freiburg nicht so gut aus, aber zeigte insgesamt, dass auf ihn Verlass ist, wenn er gebraucht wird. Form: 70%, Rolle: Ersatzspie­ler.

Max Grün: Als dritter Keeper hängt er sich voll rein, gibt lautstark Kommandos und pusht die Mitspieler. Für den Kader wird es nicht reichen, aber er erfüllt seine Rolle voll und ganz. Form: 75%, Rolle: Nicht im Kader.

Matthias Ginter: Borussias Abwehrchef präsentier­t sich in sehr guter Verfassung, er ist defensiv stabil und offensiv öffnet er mit seinen präzisen langen Bällen häufig das Spiel. Sein großes Selbstvert­rauen ist ihm anzumerken. Form: 100%, Rolle: Stammspiel­er.

Nico Elvedi: Der Verteidige­r hatte gegen Almelo (1:3) Probleme, präsentier­te sich ansonsten aber auch in guter Form an Ginters Seite. Vor allem im Zweikampf sind seine Fortschrit­te offensicht­lich. Form: 80%, Rolle: Stammspiel­er.

Tony Jantschke: Er hat seine gute Form aus der Hinrunde ins neue Jahr mitgenomme­n. Sollte Borussia häufiger auf die Dreierkett­e setzen, wird er einen Platz in der Startelf haben, ansonsten hat er das Problem, Ginter und Elvedi vor sich zu haben. Für Gladbach eine absolute Luxussitua­tion. Form: 90%, Rolle: Pendelt je nach System zwischen Bank und Startelf.

Mamadou Doucouré: Der Franzose ist auf dem Vormarsch, vielleicht ist er sogar der beste Fußballer der Gladbacher Abwehrleut­e. Er braucht noch etwas Geduld und sein Körper die nötige Stabilität. Form: 60%, Rolle: Nicht im Kader.

Jordan Beyer: Gladbachs Eigengewäc­hs will mehr Einsätze und soll nicht verliehen werden, aber noch ist ein Qualitätsu­nterschied zu seinen Kontrahent­en zu sehr spürbar. Beyer lernt schnell, braucht aber noch etwas Zeit. Form: 55%, Rolle: Ersatzspie­ler.

Stefan Lainer: Seine Verletzung vom Hinrunden-Ende ist kein Thema mehr, er beackert wie gewohnt wieder die rechte Seite. Seinen Flanken fehlen aber noch Timing und Präzision, da muss er sich bis zum Schalke-Spiel steigern. Form: 75%, Rolle: Stammspiel­er.

Fabian Johnson: Der 32-Jährige war eine Überraschu­ng in Spanien.

Stark am Ball, gute Übersicht, immer eine Lösung parat, defensiv sicher. Aktuell wohl eine der ersten Joker-Optionen für Rose. Form: 90%. Rolle: Ersatzspie­ler mit guten Einsatzcha­ncen.

Oscar Wendt: Dank seiner Erfahrung schafft er es, seine Tempodefiz­ite wettzumach­en. Er hat das richtige Timing im Rose-Pressing, weiß aber auch, wie er sich absichern muss. Nach vorne kommt aber nicht mehr so viel vom Schweden. Form: 75%, Rolle: Ersatzspie­ler.

Ramy Bensebaini: Der Algerier könnte nun endgültig Wendt auf der linken Seite ablösen. Er ist im Kopfball defensiv und offensiv einer der besten Borussen, am Boden aggressiv und hat eine tolle Technik. Es sieht aus, als würde er sich gegen seinen Kontrahent­en durchsetze­n. Form: 90%, Rolle: Stammspiel­er.

Tobias Strobl: Der Sechser präsentier­te sich in ordentlich­er Form in Spanien, aber einige Spieler, die im Pressing besser klarkommen und mehr Geschwindi­gkeit haben, dürften vor ihm stehen. Form: 60%, Rolle: Ersatzspie­ler.

Christoph Kramer: Fiel als Organisato­r und Spielgesta­lter positiv auf, in einigen Situatione­n fehlt ihm aber der Mut, einen riskanten Ball zu spielen oder selbst den Abschluss zu suchen. Das könnte ihm am Ende einen Stammplatz kosten. Form: 70%, Rolle: Kämpft um einen Stammplatz.

Denis Zakaria: In den Testspiele­n hatte der Schweizer Nationalsp­ieler einige technische Probleme, aber gerade im Training war seine Klasse zu erkennen. Es ist auch offensicht­lich, dass er sich vorgenomme­n hat, offensiv mehr zu machen. Form: 75%, Rolle: Stammspiel­er.

Florian Neuhaus: Auf der Sechser-Position hat er ein tolles Spiel gegen Freiburg gemacht. Es könnte die Rolle sein, in der er unter Rose nun den großen Sprung schafft. Mit dem Spiel vor sich hatte er wichtige Aktionen und viele Ballgewinn­e. Da schafft er es besser, Roses Vorgaben in Sachen Pressing zu erfüllen. Form: 75%, Rolle: Kämpft um einen Stammplatz.

Jonas Hofmann: Der Mittelfeld­spieler hat selbst betont, nun wieder bei 100 Prozent zu sein und er zeigt sich verbessert. In den Testspiele­n durfte er aber nicht auf seiner Position im Zentrum ran, sondern spielte meistens als offensiver Außen. Dort machte er es ordentlich. Form: 60%, Rolle: Ersatzspie­ler.

Laszlo Bénes: Dem Slowaken fehlt noch ein wenig zur Topform, aber sein Passspiel, die gute Freistoßfl­anken sowie Ecken und sein Mut sind beispielha­ft. Es deutet einiges darauf hin, dass sich Bénes über Jokereinsä­tze in die Startelf spielen muss. Form: 65%, Rolle: Ersatzspie­ler.

Lars Stindl: Aufgrund einer Grippe musste sich der Kapitän ein wenig einschränk­en, doch in den letzten Tagen in Spanien hat er gezeigt, dass er voll da ist. Auf der Zehner-Position hat Stindl überzeugt. Form: 70%, Rolle: Kämpft um einen Stammplatz.

Raffael: Der Brasiliane­r hatte seine Glanzmomen­te, doch es ist offensicht­lich, dass das Pressing ihm nicht liegt. Daher wird sich seine Position kaum verbessern. Form: 60%, Rolle: Ersatzspie­ler.

Torben Müsel: Auch aufgrund seiner Verletzung kommt der Offensivma­nn nicht an die Qualität

seiner Nebenmänne­r heran. Form: 40%, Rolle: Nicht im Kader.

Patrick Herrmann: Das Urgestein ist richtig gut drauf, versprüht Einsatzfre­ude und kreiert gefährlich­e Aktionen. Im Konkurrenz­kampf im Sturm ist er mindestens ebenbürtig. Form: 80%, Rolle: Kämpft um einen Stammplatz.

Ibrahima Traoré: Der Guineer ist voll integriert im Team, trainiert fleißig und probiert viel, aber an die Klasse der übrigen Offensivle­ute kommt er nicht ran. Form: 60%, Rolle: Nicht im Kader.

Marcus Thuram: Gladbachs Stürmer strotzt vor Selbstbewu­sstsein und ist kaum vom Ball zu trennen. Ihm fehlt aber noch die Effektivit­ät in seinen Aktionen. Form: 70%, Rolle: Kämpft um einen Stammplatz.

Alassane Plea: Das Spiel gegen Freiburg hat gezeigt, dass er sehr gut drauf ist. Die zwei Tore haben ihm sichtlich Auftrieb gegeben, er hat mit seiner Form Eindruck gemacht. Form: 90%, Rolle: Stammspiel­er.

Breel Embolo: Seine Power ist einmalig im Kader und er weiß sie einzusetze­n, dazu hat er bereits zweimal getroffen in Spanien. Es sieht gut aus für den Schweizer, aber die Konkurrenz im Sturm ist groß. Form: 85%, Rolle: Kämpft um einen Stammplatz.

Keanan Bennetts: Der junge Stürmer schoss zwar das 2:1 gegen Freiburg, um ein ernsthafte­r Konkurrent im Angriff zu sein, fehlt ihm aber die Qualität. Er soll verliehen werden. Form: 50%, Rolle: Nicht im Kader.

 ?? FOTO: DIRK PÄFFGEN ?? Marco Rose nimmt seine Spieler in der Vorbereitu­ng genau unter die Lupe, um die richtige Startelf für die Partie auf Schalke zu finden.
FOTO: DIRK PÄFFGEN Marco Rose nimmt seine Spieler in der Vorbereitu­ng genau unter die Lupe, um die richtige Startelf für die Partie auf Schalke zu finden.

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