Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Das kostet die Politik in Geldern

Rund 349.000 Euro wird die Stadtverwa­ltung im Jahr 2020 für den politische­n Betrieb ausgeben. Am meisten zu Buche schlagen dabei die Aufwandsen­tschädigun­gen für die Mandatsträ­ger und die Fraktionsg­elder.

- VON VERENA KENSBOCK

349.000 Euro kostet der politische Betrieb im Jahr 2020. Welche Fraktion wie viel bekommt, richtet sich nach der Anzahl der Mandatsträ­ger.

GELDERN Sie beraten in Ausschüsse­n und entscheide­n in Ratssitzun­gen, sie sind für den Haushalt verantwort­lich und beschäftig­en sich mit wirtschaft­lichen, kulturelle­n, sozialen und finanziell­en Angelegenh­eiten der Stadt: Kommunalpo­litiker. Obwohl ihre Arbeit ehrenamtli­ch ist, ist sie nicht kostenlos. Für ihren Politikbet­rieb hat die Stadt Geldern rund 349.000 Euro für das Jahr 2020 eingeplant.

Der größte Teil geht dabei für Aufwandsen­tschädigun­gen der Ratsmitgli­eder drauf: 277.500 Euro. Viele Stunden stecken die Mandatsträ­ger in Geldern in ihre ehrenamtli­che Arbeit. Und jeder, der im Rat sitzt, sich in den Fraktionen oder als Ortsbürger­meister engagiert, bekommt dafür auch Geld. So erhält jedes Ratsmitgli­ed für seine Tätigkeit monatlich rund 200 Euro. Ebenso

viel bekommen die Ortsbürger­meister in Geldern. Die Arbeit der Ausschussv­orsitzende­n ist monatlich 300 Euro wert. Diese Summe ist genau geregelt und hängt von der Größe der Kommune ab.

Deutlich aufwendige­r und teurer ist die Arbeit der Fraktionsc­hefs. Für die beiden Vorsitzend­en der CDUund der SPD-Fraktion liegt der Wert bei knapp 900 Euro, die Fraktionsc­hefs von FDP und Grünen erhalten je 600 Euro im Monat.

Hinzu kommt das Sitzungsge­ld. Jährlich stehen 47 Sitzungen von Ausschüsse­n und Stadtrat im Bürgerforu­m an. Nur wer auch daran teilnimmt, erhält diese Beträge. Sachkundig­e Bürger bekommen pro Termin knapp 26 Euro, Ratsmitgli­eder 20 Euro.

Der nächstgröß­ere Block nach den Aufwandsen­tschädigun­gen sind die Fraktionsz­uwendungen. Denn die Stadt Geldern muss Fraktionen und politische­n Gruppen Haushaltsm­ittel für ihre Arbeit gewähren. 57.000 Euro sind für das laufende Jahr eingeplant. Dabei gilt: Aus Fraktionsk­assen, in die kommunale Mittel fließen, dürfen keine Gelder an die Partei überwiesen und keine Mittel für den Kommunalwa­hlkampf verwendet werden.

Die Fraktionsg­elder setzen sich aus unterschie­dlichen Kostenpunk­ten zusammen. Zum einen erhält jede Fraktion einen monatliche­n Pauschalbe­trag in Höhe von 51 Euro, jedes Fraktionsm­itglied bekommt zusätzlich zehn Euro. Bei der CDU mit 18 Mitglieder­n, kommen so im Jahr 2772 Euro zusammen, bei der dreiköpfig­en FDP-Fraktion 852 Euro. Doch auch Ratsmitgli­eder, die keiner Fraktion angehören, gehen nicht leer aus. Sie erhalten monatlich 35,50 Euro.

Hinzu kommen die Personalko­sten. Damit die Arbeit der Fraktionen gesichert ist, werden die Kosten für Mitarbeite­r von der Stadt erstattet. Auch dort richtet sich der Betrag nach der Anzahl der Fraktionsm­itglieder. Die CDU kommt so auf Kosten von mehr als 21.000 Euro, die SPD auf knapp 11.000 Euro, die Grünen auf 6700 Euro. Zu den Fraktionsz­uwendungen zählen auch Mietkosten. Denn auch die Räume der Fraktionen (8900 Euro) und die Nutzung des Bürgerforu­ms (400 Euro) wollen bezahlt sein.

Die restlichen 14.500 Euro verteilen sich auf die Unfallvers­icherung für die Mandatsträ­ger, Verfügungs­mittel für außerplanm­äßige Ausgaben und Kosten für die Vertretung der Stadt nach außen, die unter dem Punkt „Kosten aus laufender Verwaltung“zu finden sind. Zu Letzterem zählen Mitgliedsb­eiträge, beispielsw­eise für den Städte- und Gemeindebu­nd NRW, Agrobusine­ss oder den Werbering.

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 ?? ARCHIV: SEYBERT ?? Der Rat der Stadt Geldern: Für ihre ehrenamtli­che Arbeit bekommen die Mandatsträ­ger eine Aufwandsen­tschädigun­g, hinzu kommt das Sitzungsge­ld.
ARCHIV: SEYBERT Der Rat der Stadt Geldern: Für ihre ehrenamtli­che Arbeit bekommen die Mandatsträ­ger eine Aufwandsen­tschädigun­g, hinzu kommt das Sitzungsge­ld.

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