Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Klimaschützer protestieren nach Siemens-Entscheidung
MÜNCHEN (dpa) Umweltschützer laufen Sturm gegen die Entscheidung von Siemens, an der Lieferung einer Zugsignalanlage für ein umstrittenes Kohlebergwerk in Australien festzuhalten. Die Klimaaktivisten von „Fridays for Future“demonstrierten am Montag in zahlreichen Städten. In Düsseldorf versammelten sich etwa 40 Teilnehmer zu einer Protestkundgebung. „Fridays for Future“kündigte zudem Proteste für die Siemens-Hauptversammlung am 5. Februar an. Bis Montagabend waren einer Sprecherin zufolge insgesamt 15 Demonstrationen gegen das Dax-Unternehmen geplant.
Vor der Münchner Siemens-Zentrale trafen sich am Montag rund 100 Demonstranten – unter anderem zu einem sogenannten Die-in, bei dem sich die Protestierenden wie tot auf den Boden legten. Die Aktionen waren laut „Fridays for Future“nach der Siemens-Entscheidung kurzfristig organisiert worden.
Siemens-Chef Joe Kaeser hatte am Sonntagabend nach einer erneuten Prüfung verkündet, am Auftrag des Industriekonzerns Adani festhalten zu wollen – trotz heftiger Kritik. Er begründete dies unter anderem damit, dass Siemens zu seinen vertraglichen Pflichten stehen müsse. Noch am Freitag hatte sich der Spitzenmanager mit der „Fridays for Future“-Aktivistin Luisa Neubauer getroffen. Diese kritisierte die Entscheidung am späten Sonntagabend als „unentschuldbaren Fehler“. Leitartikel, Wirtschaft