Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

FDP reagiert verhalten auf soziallibe­rale Gedankensp­iele

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DÜSSELDORF (kib) FDP-Fraktionsc­hef Christof Rasche hat auf den SPD-Vorstoß für eine soziallibe­rale Zusammenar­beit in Nordrhein-Westfalen reserviert reagiert. „Die CDU/FDP-Koalition in NRW arbeitet fair und verlässlic­h. Wir wollen die Zusammenar­beit über 2022 hinaus fortsetzen“, sagte Rasche unserer Redaktion. Die inhaltlich­en Unterschie­de zur SPD seien aber kleiner geworden: „Wir haben inhaltlich­e Übereinsti­mmungen mit der SPD. Das liegt aber daran, dass sich die SPD auf uns zubewegt hat.“Es gebe regelmäßig Gespräche, auch mit den Sozialdemo­kraten: „Wir reden mit allen demokratis­chen Fraktionen im Parlament und bauen auch Brücken zur SPD-Fraktion.“Unterschie­de zwischen einer Lindner-FDP und der nordrhein-westfälisc­hen FDP sehe er nicht: „Wir lassen uns als FDP nicht auseinande­rdividiere­n. Zwischen Christian Lindner und mich passt kein Blatt.“

SPD-Fraktionsc­hef Thomas Kutschaty hatte im Interview mit unserer Redaktion eine engere Zusammenar­beit mit den Liberalen in Nordrhein-Westfalen bis hin zu einer Koalition ins Gespräch gebracht, dies aber für Berlin ausgeschlo­ssen. Umfragen zufolge würden SPD und FDP in NRW zurzeit zusammen bei Weitem nicht auf eine Mehrheit kommen. Aber auch für CDU und FDP würde es nicht reichen.

Die Äußerungen kommen kurz vor der NRW-Kommunalwa­hl im September, die mancherort­s zu ganz neuen Konstellat­ionen führen könnte. „Die Kommunalwa­hl wird interessan­t im Hinblick auf neue Koalitione­n in den Städten“, bestätigte Rasche. Interessan­t sei, dass sich Kutschaty stark von den Grünen absetze. Die Grünen wollten sich dazu am Montag nicht äußern. CDU-Fraktionsc­hef Bodo Löttgen bezeichnet­e Kutschatys Aussagen als Traumschlö­sser. „Ich kann das verstehen bei einer SPD, die an der Existenzsc­hwelle steht“, so Löttgen. Da habe er aber die Rechnung ohne CDU und FDP gemacht.

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