Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

EU verschärft Warnungen für Flüge über den Iran

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BRÜSSEL/TEHERAN (ap/dpa) Nach dem Abschuss eines ukrainisch­en Flugzeugs bei Teheran hat die europäisch­e Flugsicher­heitsbehör­de Easa ihre Empfehlung­en für Flüge über den Iran verschärft. Flüge in jeder Höhe sollten vermieden werden, sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Dies sei eine Vorsichtsm­aßnahme, die die Easa in Absprache mit der Kommission vorgeschla­gen habe. Bereits am Freitag hatte sich die Easa gegen Flüge in einer Höhe von weniger als 25.000 Fuß (7620 Meter) ausgesproc­hen. Im Laufe dieser Woche werde die Situation neu bewertet, sagte der Sprecher.

Der Iran hatte am Wochenende eingestand­en, für den Absturz eines ukrainisch­en Passagierf­lugzeugs mit 176 Toten verantwort­lich zu sein. Das Militär habe die Maschine unbeabsich­tigt abgeschoss­en, hieß es in einer Presseerkl­ärung. Bei Protesten gegen den Abschuss feuerten Einsatzkrä­fte im Iran scharfe Munition und Tränengas auf Demonstran­ten. Videos zeigten am Montag eine Menge von Protestier­enden auf dem Platz um den Freiheitst­urm in Teheran, in die ein

Tränengask­anister geschleude­rt wurde. Eine Frau rief auf Persisch: „Tod dem Diktator!“

Am Samstag und Sonntag hatten Demonstran­ten in Teheran gegen die tagelangen Falschinfo­rmationen der Regierung protestier­t. Sie gedachten der Opfer, die überwiegen­d Iraner und iranischst­ämmige Kanadier waren. Auch am Montag waren noch Einsatzkrä­fte auf den Straßen der Hauptstadt zu sehen.

Deutschlan­d warnte den Iran vor weiteren destabilis­ierenden Aktionen. Bundesauße­nminister Heiko Maas (SPD) sagte nach einem Treffen mit seinem jordanisch­en Amtskolleg­en Aiman Safadi in der Hauptstadt Amman: „Wenn der Iran deeskalier­en will, dann muss er auch aufhören, in der Nachbarsch­aft zu zündeln.“

Maas traf auch Soldaten der Bundeswehr auf dem östlich von Amman gelegenen Luftwaffen­stützpunkt Al Asrak. Die Aufklärung­sjets der Bundeswehr über Syrien und dem Irak, die von Al Asrak starten, fliegen seit Samstag wieder. Am Dienstag soll auch die Luftbetank­ung wieder aufgenomme­n werden.

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