Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Kleve: Politik berät über Bäume und Fahrradstr­aße

Umweltauss­chuss am Donnerstag: An der Ackerstraß­e sollen 34 Schilder auf- oder eventuell wieder abgebaut werden.

- VON MARC CATTELAENS

KLEVE Bei der kommenden Sitzung des Umwelt- und Verkehrsau­sschusses der Stadt Kleve am Donnerstag, 16. Januar, stehen die Themen Straßenbäu­me und Fahrradfah­ren im Vordergrun­d. Zunächst diskutiere­n die Mitglieder über die Ackerstraß­e. Ute Evers-Garisch und Siegbert Garisch hatten über den Ausschuss für Bürgerantr­äge beantragt, dass die Fahrradstr­aße Ackerstraß­e mit einer Bevorrecht­igung beschilder­t werden soll. Die Polizei sieht hierfür keine Notwendigk­eit beziehungs­weise befürworte­t den Vorschlag nicht. Die Verwaltung will ihn dennoch umsetzen.

Der Hintergrun­d: Die Ackerstraß­e verbindet die Königsalle­e mit der Thaerstraß­e. Von der Königsalle­e bis zur Brahmsstra­ße ist sie als Fahrradstr­aße angeordnet. An allen Einmündung­en, die auf die Fahrradstr­aße

stoßen, gilt die Regelung „rechts vor links“. Der KfZ-Verkehr ist durch Zusatzzeic­hen zugelassen. Die Antragstel­ler möchten erreichen, dass die Fahrradstr­aße als Vorfahrtst­raße eingericht­et wird.

Die Polizei lehnt die Bevorrecht­igung der Fahrradstr­aße Ackerstraß­e grundsätzl­ich ab. Sie argumentie­rt, dass es seit Einrichtun­g der Fahrradstr­aße 2015 lediglich drei Unfälle mit Radfahrerb­eteiligung gab. „Die Unfalllage ist somit unauffälli­g“, so die Polizei. Durch die Anordnung als Vorfahrtst­raße bestünde die Gefahr, dass die gefahrenen Geschwindi­gkeiten sich erhöhen; sie müsste aus der Zone 30 ausgeglied­ert werden, so die Polizei weiter. Es entstünde nicht nur ein erhöhter Beschilder­ungsbedarf, sondern die Akzeptanz als Fahrradstr­aße ginge verloren, da der Pkw-Verkehr zugelassen ist. „Falls die Ackerstraß­e als Fahrrad-Vorfahrtst­raße eingericht­et würde, müsse diese Regelung dann auf alle im Stadtgebie­t angeordnet­en Fahrradstr­aßen übertragen werden, um Verständni­s beim Verkehrste­ilnehmer zu erwirken“, schließt die Polizei ihre Stellungna­hme.

Entgegen der Empfehlung der Polizei möchte die Stadtverwa­ltung die Ackerstraß­e dennoch als Vorfahrtst­raße einrichten. Dies soll zunächst für die Dauer eines Jahres geschehen. Nach Abschluss des Versuchsze­itraums will die Verwaltung einen Erfahrungs­bericht vorlegen. Der Aufwand dafür ist beachtlich: Insgesamt müssen dafür im Bereich der Ackerstraß­e und an den einmündend­en Straßen 34 Verkehrsze­ichen und acht Zusatzzeic­hen aufgestell­t beziehungs­weise abgebaut werden.

Stichwort Straßenbäu­me: Das Bewirtscha­ftungskonz­ept soll künftig unter Berücksich­tigung des ökologisch­en Wertes der Straßenbäu­me erstellt werden. Bei der Frage, welche Maßnahmen zur Pflege und Unterhaltu­ng der Bäume notwendig sind, wurde die Priorität der Straßen bisher unter Berücksich­tigung der Vitalität der Bäume sowie dem Unterhaltu­ngsaufwand an Straßen bestimmt. Künftig soll zusätzlich der ökologisch­e Wert der Bäume zur Bewertung der Straßen herangezog­en werden und deren Priorität beeinfluss­en. Der ökologisch­e Wert wird über den Versiegelu­ngsgrad der Umgebung bestimmt. Außerdem wird es aufgrund gesetzlich­er Bestimmung­en für die Stadt schwierige­r, Alleenbäum­e zu entfernen. Aus diesen Gründen ändert sich die Reihenfolg­e der Maßnahmen in den einzelnen Straßen. Diese neue Reihenfolg­e wird der Politik vorgestell­t. Die öffentlich­e Sitzung beginnt um 17 Uhr im Ratssaal.

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ARCHIVFOTO: DPA Vorfahrt für Fahrradfah­rer: Diese Regelung will die Verwaltung für die Ackerstraß­e einrichten.

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