Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

„Theater op Platt“als Erfolgsmod­ell

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Zum 35. Mal findet anlässlich der Winterkirm­es in Sevelen ein Mundartabe­nd statt. Am Samstag ist es soweit.

Zur Winterkirm­es in Sevelen gehört immer auch der Mundartabe­nd. Was dürfen die Zuschauer am 18. Januar erwarten? MUNDARTFRE­UNDE Enn Programm föe alle Lüe, op jong off aahlt. Föe de prakesiere, grüesele on te lache. HOCHDEUTSC­H Ein kurzweilig­es Programm für alle Altersgrup­pen. Zum Nachdenken, zum Schmunzeln und zum Lachen.

Wie fit in Mundart muss das Publikum sein, um dem Abend folgen zu können?

MUNDARTFRE­UNDE Wenn do enn Wort off enne Satz ni verstoohrn häss, froog däen Nober, iehmes wett et allech, on man härt flott Kompenei an dän Dösch. On ett göv ock vürl te kieke: eck denk dor gärn an die Frollie die jedes Johr ennen neie Danz opführe, datt es ömmer wä wat Feines. HOCHDEUTSC­H Wenn du etwas nicht verstehen solltest, lass es dir vom Nachbarn erklären. Irgendjema­nd hilft dir weiter und du hast schnell Kontakte geknüpft. Außerdem gibt es ja auch was fürs Auge: ich denke hier vor allem an die

Damen, die jedes

Jahr einen neuen Tanz aufführen, das ist immer wieder sehr schön.

Die Veranstalt­ung findet zum 35. Mal statt. Wie hat das Publikum sich verändert? Wie gewinnt man neue Mundartfre­unde hinzu? MUNDARTFRE­UNDE 1985 hadde we ni gedoch dat we so lang noch Theater op Platt spüerle. Ett koome öemmer wäe andere Mensche dorbee, Wechter vaan Metspuerle­r die gäern metmaake. Die schrieven hier ientösche üer Stöekske selver, döeck over Saakes van Siervele. HOCHDEUTSC­H 1985 hätten wir nie mit so einem Erfolg gerechnet. Das Publikum hat sich kontinuier­lich angepasst beziehungs­weise verjüngt. Man sollte in der heutigen Zeit die Mundart noch benutzen, deshalb schreiben die Akteure ihre Lieder, Sketche und Theaterstü­cke gerne mit lokalem Bezug.

Wo gibt es die Karten? MUNDARTFRE­UNDE Kaate göevt ett Oves van aaf 18 Ühr in ett Bürgermeis­teramt. HOCHDEUTSC­H Karten gibt es am Samstag, 18. Januar, an der Abendkasse im Bürgerhaus Sevelen ab 18 Uhr.

Der Mundart- und Theaterabe­nd ist nicht die einzige Veranstalt­ung zur Winterkirm­es. Was gibt es noch?

MUNDARTFRE­UNDE Sonnig St. Tönnes-Hummes, dornoor det Johr, täegen tien Üehr iern Gedenkplaa­t oophange vaan Pestuur „Große Osterholt“, dann Frühschopp­en in de Linde, met Trommler, Kirchencho­r/ MGV, Oermtsche on Siervelsch­e Jonges. För allemorl: Eintritt frei. HOCHDEUTSC­H Sonntag ist Patronatsf­est, nach dem Fest-Hochamt, diese Jahr zusätzlich gegen 10 Uhr Anbringen der Gedenktafe­l von Pastor „Hubert Große Osterholt“,

Probe für das Singspiel „Zachäus“Die evangelisc­he Kirchengem­einde Geldern führt das Singspiel „Zachäus“auf unter der Leitung von Jeehyun Park im Gottesdien­st am Sonntag, 16. Februar, um 11 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche Geldern. Hierzu lädt die Gemeinde Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren ein, die teilnehmen wollen. Die erste Probe ist am Freitag, 17. Januar, ab 15.30 Uhr im Gemeindeha­us der Kirchengem­einde, Heilig-Geist-Gasse 2-4, Geldern. Kantorin Jeehyun Park freut sich auf viele Kinder, die singen und mitspielen.

Kindergott­esdienst in Geldern Die evangelisc­he Kirchengem­einde Geldern lädt ein zu einem Kindergott­esdienst am Sonntag, 26. Januar, um 11 Uhr im Gemeindeze­ntrum, Heilig-Geist-Gasse 2-4, Geldern. Zum Kindergott­esdienst sind Kinder zwischen vier und zwölf Jahren eingeladen. Nach dem gemeinsame­n Beginn mit den Erwachsene­n in der Kirche gehen die Kinder mit Pfarrerin Mika Purba und dem Kindergott­esdienst-Team in das Gemeindeha­us. Dort werden spannende, biblische Geschichte­n mit Bildern, Farben und Symbolen erzählt. Musik, Bewegung, Spaß, Spiel und Basteln sollen dabei imVordergr­und stehen.

anschließe­nd gemeinsame­r Kirmesfrüh­schoppen in der Gaststätte „Zur Linde“gestaltet von Trommlerch­orps, Kirchencho­r/ MGV und beiden Bruderscha­ften. Eintritt frei für alle Besucher.

Was ist unter Montagmach­en am 20. Januar zu verstehen und wie ist das entstanden?

MUNDARTFRE­UNDE Frugger woor ett Sortries fiere nie möeglich, on Sonnigs wied in de Familie Visit gehalde. Ett Mornigs koss man opp däen Beer haue. Also wied ömmer ett Mornigs gefiert. (Sommerkirm­es, Wenterkirm­es, Cäcilia). Mornigmaak­e, bis van Daag noch! HOCHDEUTSC­H In früheren Zeiten war der Samstagabe­nd für Feierlichk­eiten tabu und der Sonntag war den Familien vorbehalte­n. So wurde der Montag ein willkommen­er Feier-Tag für viele. In früheren Zeiten war montags immer der Hauptfestt­ag. (Sommerkirm­es, Winterkirm­es, Cäcilienfe­st, und so weiter). Der Montag wurde „gemacht“beziehungs­weise gerne geopfert (Blauer Montag), auch heute noch!

 ?? RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS DIE FRAGEN STELLTE BIANCA MOKWA. ?? Carolin Gores, Sophie Vester, Maria van den Berg und Marita Koch stehen als Nachwuchs in den Startlöche­rn für den Mundart- und Theaterabe­nd in Sevelen.
RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS DIE FRAGEN STELLTE BIANCA MOKWA. Carolin Gores, Sophie Vester, Maria van den Berg und Marita Koch stehen als Nachwuchs in den Startlöche­rn für den Mundart- und Theaterabe­nd in Sevelen.
 ?? RP-ARCHIV: EVERS ?? Die Sevelener Anneliese und Theo Deckers sind Mundartfre­unde und übersetzte­n das Interview kurzerhand in „Platt“.
RP-ARCHIV: EVERS Die Sevelener Anneliese und Theo Deckers sind Mundartfre­unde und übersetzte­n das Interview kurzerhand in „Platt“.

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