Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Feuerwehr-Führung: Gelder verdoppelt

- VON VERENA KENSBOCK

Die Stadt Geldern zahlt den Führungskr­äften der Freiwillig­en Feuerwehr nun als Entschädig­ung für ihr Engagement rund 23.000 Euro.

Knapp 12.000 Euro hat die Stadt Geldern den Führungskr­äften der Freiwillig­en Feuerwehr bisher als Entschädig­ung für ihr Engagement gezahlt. Jetzt stockt sie den Betrag auf fast 23.000 Euro auf – die erste Erhöhung seit 19 Jahren.

GELDERN Sie rücken an, wenn es brennt, wenn Unwetter wüten, Tiere in Gefahr schweben oder wenn Unfälle passiert sind: Die Einsatzkrä­fte der Freiwillig­en Feuerwehr in Geldern und den Ortschafte­n. Ihr Engagement ist ehrenamtli­ch, aber sie machen es nicht umsonst. Denn für ihren Einsatz zahlt die Stadtverwa­ltung den Führungskr­äften eine Aufwandsen­tschädigun­g. Die wurde zu Beginn dieses Jahres erstmals seit 2001 erhöht – in vielen Fällen haben sich die Gelder verdoppelt. Das hat der Hauptaussc­huss der Stadt einstimmig beschlosse­n.

Dieter Arrets, Leiter der Feuerwehr Geldern, bekommt nun erstmals rund 3600 Euro im Jahr. Bisher waren es nur etwa 1800 Euro. Auch sein Stellvertr­eter, André Bardoun, erhält statt rund 900 Euro nun 1800 Euro. Ganz leer ausgegange­n war bisher immer der Leiter der Dekongrupp­e, die sich um die Dekontamin­ation – also die Reinigung – kümmert, wenn Einsatzkrä­fte mit gefährlich­en Stoffen in Kontakt gekommen sind.

„Als Aufwandsen­tschädigun­g reicht es vollkommen aus, es ist aber keine Bezahlung“

André Bardoun

Stellv. Leiter der Feuerwehr Geldern

Auch der Stellvertr­eter des Jugendfeue­rwehrwarts hat bisher nichts für seinen Einsatz bekommen. Das ändert sich nun. Ab 2020 bekommen sie jeweils 450 Euro jährlich. Der Jugendfeue­rwehrwart bekommt bereits seit der Gründung im Jahre 2003 ebenfalls eine Entschädig­ung für den Aufwand gezahlt. Lediglich der Ausbildung­sbeaufragt­e bekommt 24 Euro weniger, nämlich 900 Euro. Das Geld für diesen Posten habe man in der Vergangenh­eit immer von der Aufwandsen­tschädigun­g des stellverte­tenden Wehrleiter­s abgezwackt, erklärt André Bardoun. Nun komme die Summe von der Stadt und werde nicht mehr zweckentfr­emdet.

Insgesamt gibt die Stadtverwa­lrung ab 2020 jährlich fast 23.000 Euro für ihre Wehrleute aus. In den vergangene­n 19 Jahren waren es nur etwa 12.000 Euro.

Mit den neuen Aufwandsen­tschädigun­gen seien sämtliche Kosten gedeckt, die für die ehrenamtli­che Tätigkeit entstehen, heißt es von der Stadtverwa­ltung. Dazu gehören Büro- und Schreibmit­tel, Telefonrec­hnungen, Reisekoste­n innerhalb der Stadt, den Ortschafte­n und im Kreisgebie­t. Der stellvertr­etenden Feuerwehr-Chef André Bardoun spricht von einem großen Fortschrit­t.

„Die Kosten sind schließlic­h auch gestiegen“, sagt er. „Man muss sich aber klarmachen, dass es wirklich nur um Mehraufwän­de geht: zusätzlich­e Fahrten mit dem privaten Auto, Telefonate, Druckerpap­ier und Tinte. Als Aufwandsen­tschädigun­g reicht es vollkommen aus, es ist aber keine Bezahlung.“

Die Leiter der Gelderner Feuerwehr waren in die Änderung der

Gelder eingebunde­n. Sie haben sich dafür eingesetzt, auch dem Dekongrupp­en-Leiter und dem stellvertr­etenden Jugendfeue­rwehrwart eine Entschädig­ung zu gewähren. Die Verwaltung befürworte­t die Erhöhung der Aufwandsen­tschädigun­gen „aufgrund des hohen Bezugs zum Ehrenamt im Einsatzdie­nst der Gefahrenab­wehr“, heißt es in der Begründung.

Die Höhe der Gelder orientiert sich an den Bestimmung­en der Entschädig­ungsverord­nung aus dem Jahr 2014 für kommunale Funktionst­räger. Danach wurde in der Stadtverwa­ltung eine Staffelung entworfen, die seit dem 1. Januar gilt. Die Basis bildet die pauschale Aufwandsen­tschädigun­g in Höhe von 300 Euro im Monat für Ratsmitgli­eder.

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ARCHIV: EVERS In Notfällen eilen die Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehr schnell zum Einsatzort, hier André Bardoun (r.) und Mattias Schoofs. Für ihr Engagement bekommen Führungskr­äfte nun höhere Aufwandsen­tschädigun­gen.

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