Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Nur eine deutsche Biathletin in den Top Ten
Beim Heimweltcup in Ruhpolding erreicht Vanessa Hinz ihr bestes Saisonergebnis.
RUHPOLDING (dpa) Das Auf und Ab von Denise Herrmann geht weiter. Die Verfolgungsweltmeisterin verpasste zum Auftakt des Biathlon-Heimweltcups in Ruhpolding im Sprint aufgrund einer schwachen Schießleistung ihr zweites Podium der Saison als 19. klar. Die 31-Jährige, in der Vorwoche in Oberhof im Sprint noch starke Zweite, hatte am Mittwoch nach drei Strafrunden nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun und vergab damit auch eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung am Sonntag. Zufrieden waren derweil die beste Deutsche Vanessa Hinz als Achte und Franziska Preuß, die nach überstandener Krankheit bei ihrem Comeback gute 14. wurde.
„Ich habe mich etwas rausbringen lassen. Gerade bei Laborbedingungen sollte man die Scheiben schon treffen. Mit drei Fehlern ist man im Sprint dann einfach komplett weg“, sagte Herrmann, die in der Loipe über die 7,5 Kilometer hinter Siegerin Tiril Eckhoff zwar die zweitschnellste Zeit schaffte. Da aber die Norwegerin bei ihrem fünften Saisonsieg fehlerfrei blieb, hatte
Herrmann am Ende 1:29,2 Minuten Rückstand. Ohne Fehlschuss blieb auch Hinz. „Endlich hat die erhoffte Null wieder mal funktioniert“, sagte die 27-Jährige nach ihrem besten Saisonresultat.
Am Sonntag im Massenstart von Oberhof hatte sie sich in der Windlotterie noch neun Fehler geleistet. Bei den schwierigen Bedingungen von Oberhof hatte es für Herrmann im Sprint als Zweite noch super geklappt. „Vielleicht brauche ich das Mistwetter, da bin ich vielleicht fokussierter“, sagte die Sächsin. Herrmann ist immer noch eine Lernende. Nach ihrem Umstieg im Sommer 2016 vom Langlauf zu den Skijägerinnen schaffte sie es zwar schnell in die Weltspitze. Im Streben nach einem schnelleren Schießen ging ihr in diesem Winter aber etwas die Treffsicherheit verloren. Auf Schnellschützinnen wie
Gewohnt sicher mit dem Gewehr war Preuß. „Das Schießen war top, da habe ich mich total sicher gefühlt“, sagte die 25-Jährige, die in der Vorwoche in Thüringen gefehlt hatte. Die 25-Jährige hatte zuvor zwei Wochen wegen einer Nasennebenhöhlenentzündung pausieren müssen. Ihre labile Gesundheit hindert Preuß an noch besseren Ergebnissen, das begleitet sie schon ihre gesamte Karriere. „Die Laufform kann ich mir sehr gut erklären. Ich hoffe, dass ich mich noch steigern kann“, sagte Preuß.
Ohne die in der Formkrise steckenden Ex-Weltmeister Erik Lesser und Schempp geht es am Donnerstag (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport) mit dem Männer-Sprint weiter. Die beiden 31-Jährigen haben weiter alle Chancen auf die WM-Teilnahme, doch es wird eng. Lesser ist momentan im zweitklassigen IBUCup unterwegs, Schempp legt beim Heimrennen eine Wettkampfpause ein.