Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Hunde in Gefahr: Giftköder in Geldern

Mehrfach sind in Geldern im Nierspark und im Bereich Brühlscher Weg vergiftete Fleischstü­ckchen gefunden worden.

- VON DIRK MÖWIUS

GELDERN Lebensgefa­hr für Hunde: Gleich mehrfach sind in den vergangene­n Tagen in Geldern vergiftete Fleischstü­cke gefunden worden. Sie waren an Wegen im Nierspark und im Bereich Brühlscher Weg entdeckt worden. Die Stadt Geldern entschloss sich am Donnerstag, die Hundehalte­r vor der Gefahr zu warnen.

Herbert van Stephoudt, Pressespre­cher der Stadt Geldern: „In den letzten Tagen gingen vermehrt Anzeigen beim Ordnungsam­t ein.“Auch die Polizei informiert­e das Gelderner Ordnungsam­t über eine Anzeige aus der Bevölkerun­g. Einem Spaziergän­ger war am Mittwoch ein Köder am Wanderweg Nierspark aufgefalle­n. Später erreichten auch die Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes weitere Meldungen über „Fleischstü­cke“im Grünstreif­en. Herbert van Stephoudt: „Diese Fleischstü­cke wurden von den Findern aus den Grünanlage­n entfernt. Nach Rücksprach­e einer Kollegin

Gleich mehrfach sind in den vergangene­n Tagen in Geldern vergiftete Fleischstü­cke gefunden worden. Sie waren an Wegen im Nierspark und im Bereich Brühlscher Weg ausgelegt worden.

des Ordnungsam­tes mit dem Veterinära­mt Kreis Kleve werden die Köder nur im Falle einer Strafanzei­ge im Rahmen der Beweissich­erung untersucht. Die Köder wurden sichergest­ellt.“Auf frischer Tat habe man bislang niemanden erwischt.

Nicht zum ersten Mal sind in Geldern Tierquäler unterwegs. 2015 waren es Fleischwur­stbrocken, gespickt mit Klingen-Stücken von Teppichmes­sern, die am Havelring entdeckt wurden. Zudem starb eine acht Monate alte Labrador-Hündin, nachdem sie vermutlich im Bereich des Egmondpark­s einen Giftköder gefressen hatte. Zeitgleich gab es große Aufregung um einen Beitrag auf der Facebook-Seite „Du bist Gocher, wenn. . .“Dort hatte ein Nutzer eine „Anleitung“zum Bau von Giftködern für Hunde ins Netz gestellt. Der Verfasser beschrieb, wie sich Rattengift am besten in Fleisch verpacken lasse, und behauptete, er selbst habe zehn solcher Giftpakete verteilt.

Die Stadt Geldern kündigte am Donnerstag verstärkte Kontrollen an, bei denen vor allem auf solche Köder geachtet wird. Gleichzeit­ig bittet sie vor allem Hundehalte­r um erhöhte Aufmerksam­keit. Polizei und kommunaler Ordnungsdi­enst begehen nun häufiger das Gebiet.

Wer Hunde durch präpariert­e Köder tötet oder quält, dem drohen laut Tierschutz­gesetz bis zu drei Jahre Haft.

Hinweise zu Beobachtun­gen nimmt in der Stadtverwa­ltung Gabriele Voß entgegen, die im Gelderner Ordnungsam­t erreichbar ist unter Telefon 02831 398126. Auch die Polizei (Telefon 02831 1250) bittet Bürger grundsätzl­ich, immer Anzeige zu erstatten, wenn sie verdächtig­e Fleischstü­cke entdecken. Die Köder sind am Ende nicht nur für die Tiere eine Gefahr. Auch Kinder könnten sie auf dem Boden entdecken und verzehren.

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FOTOS: DPA, LAU Im Nierspark und am Brühlschen Weg sollten Hundebesit­zer ihre Vierbeiner derzeit nicht sorglos schnüffeln lassen. Die Stadt warnt, dass dort Unbekannte Giftköder ausgelegt hätten. Das kleine Foto zeigt ein mit Gift versehenes Stück Fleischwur­st aus einem ähnlichen Fall in Krefeld.

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