Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
TV Aldekerk im Konzert der Großen
Die A-Juniorinnen des TV Aldekerk starten am Sonntag in Baden-Württemberg in die Zwischenrunde der Handball-Bundesliga.
Die Mannschaft startet am Sonntag in Baden-Württemberg in die Zwischenrunde um die Deutsche Meisterschaft.
ALDEKERK Die A-Juniorinnen des TV Aldekerk haben es wieder einmal geschafft. Die Mannschaft steigt am Sonntag um 17 Uhr mit dem Spiel beim TuS Metzingen (Baden-Württemberg) in die Zwischenrunde der Handball-Bundesliga ein und gehört damit erneut zum Kreis der besten 16 Mannschaften aus ganz Deutschland.
Wie funktioniert der Bundesliga-Modus? Die Bundesliga der A-Juniorinnen umfasst bei den Mädchen insgesamt 24 Mannschaften, die in der Vorrunde bundesweit in acht Dreier-Gruppen gegeneinander antreten. Aus diesen Gruppen qualifizieren sich jeweils die beiden Erstplatzierten für die Zwischenrunde. Die 16 Mannschaften werden nach einem Schlüssel, der bereits im Vorfeld festgelegt worden ist, in vier Vierer-Gruppen aufgeteilt. Die jeweils beiden besten Mannschaften gelangen ins Viertelfinale. In der Runde der letzten Acht wiederum werden in Hin- und Rückspiel die Teilnehmer am so genannten „Final Four“-Turnier ermittelt. Die vier besten Mannschaften ermitteln an einem Final-Wochenende (Halbfinale und Endspiel) den Deutschen Meister.
Wie können sich Mannschaften für den Wettbewerb qualifizieren? Die acht Mannschaften aus dem Viertelfinale der jeweiligen Vorsaison sind direkt wieder für die Bundesliga qualifiziert. Ebenso dürfen bis zu vier Mannschaften aus dem Halbfinale der B-Jugend teilnehmen, sofern sie nicht schon über die Direktqualifikation der A-Jugend startberechtigt sind. Die übrigen Startplätze werden in den regionalen Handballverbänden der Länder nach einem feststehenden Schlüssel neu ausgespielt.
Der TV Aldekerk hat in der Vergangenheit schon häufiger in der Bundesliga mitgemischt. Weshalb gehört der Verein fast schon zum Bundesliga-Inventar? Seit Einführung der Jugend-Bundesliga im Jahr 2013 ist der TV Aldekerk in jedem Jahr mit einer Mannschaft dabei. Der Verein zeichnet sich in der Jugendarbeit durch Konstanz und Kontinuität aus. Ein hoher Standard bei der Ausbildung der Handballjugend durch qualifizierte Trainer, die schon im Vorschulalter beginnt, zahlt sich somit langfristig aus. Bei den Mädchen, wo die
Finanzkraft eines Vereins geringere Bedeutung hat, gelingt das besser als im männlichen Nachwuchs-Bereich und hat die Grün-Weißen aus dem kleinen Dorfverein zu einem festen Bestandteil der Bundesliga gemacht.
Wie stehen die Chancen des ATV auf den Einzug ins Viertelfinale, wie stark sind die Gegner in der Zwischenrunde einzuschätzen? In der Zwischenrunde müssen die jungen Aldekerkerinnen diesmal dicke Bretter bohren. Der Mannschaft um René Baude und Elin Hoffmann stellen sich die Nachwuchsteams der Bundesligisten aus Oldenburg, Nellingen und Metzingen entgegen. Letztere Mannschaft ist am Sonntag ab 17 Uhr Gastgeberin des ATV und nach Baudes Ansicht der Favorit. „Die Gegner sind sicher alle stark“, sagt er. „Wir sind aber gut aufgestellt und heiß, uns zu messen. Es ist gut, dass wir erst auswärts antreten müssen und stellen uns mit vollem Selbstvertrauen den kommenden Aufgaben stellen.“
Kann sich die Mannschaft eventuell sogar für das Final-Four-Turnier qualifizieren? Sollten die Aldekerkerinnen die Zwischenrunde erfolgreich meistern, steht einer Teilnahme am Final-Four-Turnier nur noch ein Gegner im Weg. Die aktuelle Mannschaft hat dieses Kunststück in der B-Jugend schon einmal geschafft und schloss die Deutsche Meisterschaft beim Heimturnier mit einem herausragenden dritten Platz ab. Der Austragungsort wird kurzfristig unter den vier teilnehmenden Teams bestimmt, die sich dafür beim Handballbund bewerben können. Vorrangiges Ziel ist allerdings das Viertelfinale, um für die kommende Saison direkt wieder qualifiziert zu sein.
Was sind die Stärken und Schwächen der Aldekerker Mädchen? Die mannschaftliche Geschlossenheit und eine starke Defensive sind die Pluspunkte, die die Grün-Weißen in diesem Jahr mit in die Liga bringen. Die gute Abwehrarbeit lässt den gegnerischen Angriff nicht zur Entfaltung kommen und eröffnet Möglichkeiten zu schnellen Gegenstößen und einfachen Toren. In Drucksituationen agiert das Team oft noch zu hektisch. Manchmal fehlt es an der Sorgfalt, die Chancen konsequent zu nutzen.
Würde der Aufstieg der ersten Damen-Mannschaft in die Zweite Bundesliga die Chancen erhöhen, die stärksten Jugendspielerinnen dauerhaft an den Verein binden zu können? Davon ist auszugehen. Wenn der Verein auch im Seniorinnenbereich Handball auf höchstem Niveau anbietet, sind Angebote umliegender Clubs weniger attraktiv. Das stärkt die Bindung an den Heimatverein noch einmal zusätzlich.