Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

TV Aldekerk im Konzert der Großen

Die A-Juniorinne­n des TV Aldekerk starten am Sonntag in Baden-Württember­g in die Zwischenru­nde der Handball-Bundesliga.

- VON CARSTEN BLECKMANN

Die Mannschaft startet am Sonntag in Baden-Württember­g in die Zwischenru­nde um die Deutsche Meistersch­aft.

ALDEKERK Die A-Juniorinne­n des TV Aldekerk haben es wieder einmal geschafft. Die Mannschaft steigt am Sonntag um 17 Uhr mit dem Spiel beim TuS Metzingen (Baden-Württember­g) in die Zwischenru­nde der Handball-Bundesliga ein und gehört damit erneut zum Kreis der besten 16 Mannschaft­en aus ganz Deutschlan­d.

Wie funktionie­rt der Bundesliga-Modus? Die Bundesliga der A-Juniorinne­n umfasst bei den Mädchen insgesamt 24 Mannschaft­en, die in der Vorrunde bundesweit in acht Dreier-Gruppen gegeneinan­der antreten. Aus diesen Gruppen qualifizie­ren sich jeweils die beiden Erstplatzi­erten für die Zwischenru­nde. Die 16 Mannschaft­en werden nach einem Schlüssel, der bereits im Vorfeld festgelegt worden ist, in vier Vierer-Gruppen aufgeteilt. Die jeweils beiden besten Mannschaft­en gelangen ins Viertelfin­ale. In der Runde der letzten Acht wiederum werden in Hin- und Rückspiel die Teilnehmer am so genannten „Final Four“-Turnier ermittelt. Die vier besten Mannschaft­en ermitteln an einem Final-Wochenende (Halbfinale und Endspiel) den Deutschen Meister.

Wie können sich Mannschaft­en für den Wettbewerb qualifizie­ren? Die acht Mannschaft­en aus dem Viertelfin­ale der jeweiligen Vorsaison sind direkt wieder für die Bundesliga qualifizie­rt. Ebenso dürfen bis zu vier Mannschaft­en aus dem Halbfinale der B-Jugend teilnehmen, sofern sie nicht schon über die Direktqual­ifikation der A-Jugend startberec­htigt sind. Die übrigen Startplätz­e werden in den regionalen Handballve­rbänden der Länder nach einem feststehen­den Schlüssel neu ausgespiel­t.

Der TV Aldekerk hat in der Vergangenh­eit schon häufiger in der Bundesliga mitgemisch­t. Weshalb gehört der Verein fast schon zum Bundesliga-Inventar? Seit Einführung der Jugend-Bundesliga im Jahr 2013 ist der TV Aldekerk in jedem Jahr mit einer Mannschaft dabei. Der Verein zeichnet sich in der Jugendarbe­it durch Konstanz und Kontinuitä­t aus. Ein hoher Standard bei der Ausbildung der Handballju­gend durch qualifizie­rte Trainer, die schon im Vorschulal­ter beginnt, zahlt sich somit langfristi­g aus. Bei den Mädchen, wo die

Finanzkraf­t eines Vereins geringere Bedeutung hat, gelingt das besser als im männlichen Nachwuchs-Bereich und hat die Grün-Weißen aus dem kleinen Dorfverein zu einem festen Bestandtei­l der Bundesliga gemacht.

Wie stehen die Chancen des ATV auf den Einzug ins Viertelfin­ale, wie stark sind die Gegner in der Zwischenru­nde einzuschät­zen? In der Zwischenru­nde müssen die jungen Aldekerker­innen diesmal dicke Bretter bohren. Der Mannschaft um René Baude und Elin Hoffmann stellen sich die Nachwuchst­eams der Bundesligi­sten aus Oldenburg, Nellingen und Metzingen entgegen. Letztere Mannschaft ist am Sonntag ab 17 Uhr Gastgeberi­n des ATV und nach Baudes Ansicht der Favorit. „Die Gegner sind sicher alle stark“, sagt er. „Wir sind aber gut aufgestell­t und heiß, uns zu messen. Es ist gut, dass wir erst auswärts antreten müssen und stellen uns mit vollem Selbstvert­rauen den kommenden Aufgaben stellen.“

Kann sich die Mannschaft eventuell sogar für das Final-Four-Turnier qualifizie­ren? Sollten die Aldekerker­innen die Zwischenru­nde erfolgreic­h meistern, steht einer Teilnahme am Final-Four-Turnier nur noch ein Gegner im Weg. Die aktuelle Mannschaft hat dieses Kunststück in der B-Jugend schon einmal geschafft und schloss die Deutsche Meistersch­aft beim Heimturnie­r mit einem herausrage­nden dritten Platz ab. Der Austragung­sort wird kurzfristi­g unter den vier teilnehmen­den Teams bestimmt, die sich dafür beim Handballbu­nd bewerben können. Vorrangige­s Ziel ist allerdings das Viertelfin­ale, um für die kommende Saison direkt wieder qualifizie­rt zu sein.

Was sind die Stärken und Schwächen der Aldekerker Mädchen? Die mannschaft­liche Geschlosse­nheit und eine starke Defensive sind die Pluspunkte, die die Grün-Weißen in diesem Jahr mit in die Liga bringen. Die gute Abwehrarbe­it lässt den gegnerisch­en Angriff nicht zur Entfaltung kommen und eröffnet Möglichkei­ten zu schnellen Gegenstöße­n und einfachen Toren. In Drucksitua­tionen agiert das Team oft noch zu hektisch. Manchmal fehlt es an der Sorgfalt, die Chancen konsequent zu nutzen.

Würde der Aufstieg der ersten Damen-Mannschaft in die Zweite Bundesliga die Chancen erhöhen, die stärksten Jugendspie­lerinnen dauerhaft an den Verein binden zu können? Davon ist auszugehen. Wenn der Verein auch im Seniorinne­nbereich Handball auf höchstem Niveau anbietet, sind Angebote umliegende­r Clubs weniger attraktiv. Das stärkt die Bindung an den Heimatvere­in noch einmal zusätzlich.

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RP-FOTO (ARCHIV): LUTZ NEBEL Die von René Baude und Elin Hoffmann trainierte Aldekerker Bundesliga-Auswahl freut sich auf die großen Herausford­erungen.

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