Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Mohring fordert Verständnis für Sonderweg mit Linken
BERLIN (kd) Im parteiinternen Streit über ihr Verhältnis zur Linken erwartet Thüringens CDU-Chef Mike Mohring von der Bundespartei „grundsätzliches Verständnis“für seinen möglichen Sonderweg mit Ministerpräsident Bodo Ramelow. Das sagte Mohring vor Beginn der zweitägigen Bundesvorstandsklausur am Freitagabend in Hamburg unserer Redaktion. „Ich lese und höre jede Wortmeldung. Wir entscheiden aber hier vor Ort, wie diese Abgrenzung im Detail umzusetzen ist.“
Rot-Rot-Grün wolle das Risiko der Minderheitsregierung, Ramelow habe ihn aber zu einem Gespräch eingeladen, sagte Mohring. Er werde mit ihm über 22 Themenkomplexe sprechen, die für das Land wichtig seien, aber keine politischen Richtungsentscheidungen erforderten. Der Unvereinbarkeitsbeschluss der CDU zur Zusammenarbeit mit Linken und AfD sei vor der Landtagswahl gefasst worden – und damals richtig gewesen, sagte Mohring. Aber: „Die Lage hat sich verändert. Wir haben in Thüringen eine zeitlich begrenzte Sondersituation.“
Die Bürger erwarteten von der CDU Handlungsfähigkeit und keine Fundamentalopposition. Der Zusammenhalt der Gesellschaft müsse für die CDU das entscheidende Zukunftsthema sein. „Die Gesprächsunfähigkeit im Land ist gefährlich“, mahnte Mohring. „Die Gesellschaft fällt auseinander. Das ist unser Problem in diesen 20er Jahren. Und das müssen wir lösen.“