Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Seit 175 Jahren Protestant­en in Straelen

- VON MICHAEL KLATT

Zöllner in Niederdorf waren die Keimzelle für die Kirchengem­einde. Die Trennung der christlich­en Konfession­en ist längst einer funktionie­renden Ökumene gewichen. Zum Jubiläum wechselt die Gemeinde in den Kirchenkre­is Kleve.

STRAELEN Ein Rückblick auf eine lange Geschichte und zugleich ein neuer Kurs in die Zukunft – beides steht für die evangelisc­he Kirchen

gemeinde Straelen-Wachtendon­k

an. Sie feiert ihren 175. Geburtstag und tritt im Jubiläumsj­ahr dem evangelisc­hen Kirchenkre­is Kleve bei.

Die Kirchengem­einde wurde 1845 in Niederdorf gegründet. Den Anstoß dazu gab, wie Peter Beier, der ehemalige Präses der Evangelisc­hen Kirche im Rheinland, zum Jubiläum 1995 schrieb, der Kaufmann Friedrich Wilhelm Steinberg. Er war aus dem Bergischen zugezogen, feierte mit seiner Familie Hausgottes­dienste und erreichte schließlic­h, dass Niederdorf der Status einer Filialgeme­inde zuerkannt wurde. Beier: „Bei – für heutige Vorstellun­gen – sehr bescheiden­er Ausstattun­g begann das Leben der Gemeinde. Man kam zusammen unter dem Wort Gottes. So hat die Gemeinde in schweren Zeiten und insbesonde­re in den Zeiten des Nationalso­zialismus in aller Verwirrung Halt und Orientieru­ng gefunden und das Beispiel mutigen Bekennens erfahren.“

Vor 75 Jahren, nach Ende des Zweiten Weltkriegs, kamen Menschen aus vielen Teilen Deutschlan­ds, besonders aber aus dem Osten, an den Niederrhei­n, um eine neue Heimat zu finden und wieder Wurzeln zu schlagen. Aus unterschie­dlichen kirchliche­n Traditione­n kommend, sind sie zu einer Gemeinde zusammenge­wachsen, in der sie miteinande­r gelebt, gearbeitet und gefeiertha­ben. ökumenisch­e Verbundenh­eit mit den katholisch­en Christen in Straelen und Wachtendon­k.

Von der Zuwanderun­g aus Kaldenkirc­hen her rührt die bisherige Mitgliedsc­haft der evangelisc­hen Kirchengem­einde Straelen-Wachtendon­k zum Kirchenkre­is Krefeld-Viersen. Das, erklärt Werner, werde jetzt mit Verspätung korrigiert. Seit dem 1. Januar gehören die Protestant­en aus Straelen und Wachtendon­k zum Evangelisc­hen Kirchenkre­is Kleve. „Wir haben mittlerwei­le einen viel engeren Kontakt zu Kerken, Issum, Geldern, sogar Kevelaer.“Und auch für die Ökumene sei es förderlich, wenn sich die Protestant­en in der Blumenstad­t und in der Niersfeste mit den Katholiken im Bistum Münster statt im entfernten Bistum Aachen befassen.

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