Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Motsi Mabuse wirft Band „Räuber“Rassismus vor
NEUSS (anst/ubg) Mit ihrem neuen Musikvideo hat die Karnevalsband Räuber im Netz eine Rassismus-Debatte ausgelöst. Zu ihrem Lied „Kumm los jonn“haben sie einen Clip gedreht, mit dem sie die RTL-Tanzshow „Let’s Dance“parodieren wollten. Dafür sind die Bandmitglieder in die Rollen der Juroren geschlüpft. Motsi Mabuse kritisierte das Video scharf. Der Grund: Sie wird von einem weißen
Mann dargestellt, dessen Gesicht schwarz angemalt ist. „Es ist nicht lustig, es ist keine Comedy“, twittert sie, und auf Instagram schreibt sie: „Blackfacing ist rassistisch.“Von Blackfacing ist die Rede, wenn sich weiße Menschen eine dunkle Hautfarbe schminken – etwa für Theateraufführungen. Die Praxis steht seit Jahren in der Kritik, weil sich die Maskerade bestimmter Stereotypen bedient und Vorurteile weiterträgt.
Die Räuber distanzieren sich von den „Blackfacing-Vorwürfen“. Das Video haben sie gelöscht und sich in einem offenen Brief bei der „Let’s-Dance“-Jurorin entschuldigt. „Wir wollten uns mit unserer parodistischen Darstellung von ;Let’s Dance’ selbst auf die Schippe nehmen“, schreiben sie. „Wir bedauern es sehr, wenn Sie oder sonst jemand mit dunkler Hautfarbe sich durch unser Video angegriffen fühlt.“Mabuse
habe die Band daraufhin kontaktiert und sich für die Entschuldigung der Räuber bedankt. „Sie schrieb, dass sie sich bei uns melden wird“, sagt Räuber-Manager Michael Brand unserer Redaktion. Das Video werde die Band nicht mehr veröffentlichen. Frontmann Sven West hat eine andere Idee: „Wir werden Motsi vorschlagen, das Video nachzudrehen – dieses Mal in der ,Let’s Dance’-Originalbesetzung.“