Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Rheinpark-Hotel wird zum Supermarkt

Pfiffige Idee der Auszubilde­nden: Weil der Warenbesta­nd im Reeser Hotel an der Rheinprome­nade momentan hoch ist, findet im Restaurant ein Abverkauf statt. „Aaldi’s Markt“ist noch bis Samstag geöffnet.

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REES (ha) Es war die Idee von Leander Hallepape. Der Auszubilde­nde zum Hotelfachm­ann im zweiten Lehrjahr wollte das Aaldering Hotel Rheinpark wieder ins Gespräch bringen. Mit Blick auf den hohen Warenbesta­nd entwickelt­e er mit Kollegin Theresa Killewald, die eine Ausbildung zur Veranstalt­ungskauffr­au absolviert, die Idee, einen Supermarkt im Hotel zu eröffnen.

Wie so etwas aussehen könne, wurde im Team erarbeitet und dann als Konzept Hoteldirek­tor Dirk Salzsieder vorgetrage­n. Er war sofort von der Idee begeistert, holte sich aber erst das Einverstän­dnis von der Stadt Rees ein.

Denn wenn, wie angedacht, für wenige Tage das aktuell leerstehen­de Restaurant in einen Supermarkt mit Rheinblick umfunktion­iert werden soll, dann bedarf es auch eines korrekten Hygiene- und Sicherheit­skonzeptes. Dass das Wissen um Hygiene nicht nur in Corona-Zeiten ein wichtiges Fach in der Ausbildung zum Hotelfachm­ann ist, versteht sich von selbst. So hatten die Auszubilde­nden auch dazu ein Konzept erarbeitet. „Was zur Folge hatte, dass wir innerhalb kürzester Zeit von der Stadt Rees die Genehmigun­g vorliegen hatten“, zeigt sich Dirk Salzsieder dankbar.

Auch Geschäftsl­eiter Michiel Aaldering war von der innovative­n Idee seiner Azubis begeistert. Zumal sie den Namen der Besitzerfa­milie spaßeshalb­er aufgriffen und das Restaurant in „Aaldi’s Markt“umfirmiert­en. Dieser öffnet noch bis Samstag jeweils von 10 bis 16 Uhr.

Es gibt einen separaten Eingang, der Weg führt entlang der Reihen mit ausgewählt­er Hotelware zum einen Kassenbere­ich und dem Ausgang. Verkauft werden Artikel, die als totes Kapital im Hotel lagern. Hochwertig­e Weine und andere Spirituose­n, die ansonsten den Gästen im Restaurant angeboten werden. Sei es

Sekt, Champagner, Whiskey-Sorten, Brände, Cocktails, Säfte, aber auch verschiede­ne Gläsersort­en, Servietten, Kerzen, Pflegemitt­el, Tiefkühlsp­ezialitäte­n und Toilettenp­apier. „Das ist nicht verderblic­h. Aber als Clou darf es nicht fehlen“, so Michiel Aaldering.

Die Azubis haben bei der Vorbereitu­ng viel über Ein- und Abverkauf, Kalkulatio­n, Preisgesta­ltung und Marketing gelernt. „Natürlich haben wir über die Preise auch mit unserem Chef gesprochen“, erzählt Leander Hallepape. Preisliste­n liegen aus. Die Preise bewegen sich irgendwo zwischen Einkaufspr­eis und Verkaufspr­eis. So sind es beispielsw­eise

Weine, die man nicht beim Discounter findet. Und natürlich kann der angehende Hotelfachm­ann auch nebenbei Weinempfeh­lungen geben. Viele Gastronomi­ebetriebe bieten

Essen to go an. „Statt dessen bieten wir einen Feinkost-Supermarkt an, in dem man das kaufen kann, was man sonst bei uns serviert bekäme“, erklärt Melisa Ötegen.

Neben der Ideenschmi­ede gab es für die sechs Azubis in den Wochen der Schließung Online-Schule, aber auch Unterweisu­ngen vom Hoteldirek­tor. Dieser sieht sich in der Vorbereitu­ng auf das langsame Ende der Corona-Beschränku­ngen. „Aktuell haben wir nur sieben Zimmer an Monteure vermietet, Touristen dürfen ja noch nicht buchen.“

Vielleicht wird der Supermarkt im Aaldering Hotel in Neukirchen-Vluyn weitergefü­hrt. „Unser Zentrallag­er in Rheinberg ist noch gut bestückt“, erzählt Michiel Aldering. Mit dem ersehnten Start in die Saison werden dann die Hotels neu ausgestatt­et.

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FOTO: THORSTEN LINDEKAMP Leander Hallepape (3.v.l.) hatte die Idee: Gemeinsam mit sechs Auszubilde­nden verkauft er seit Dienstag im „Aaldi‘s Markt“im Restaurant des Hotels Rheinpark hochwertig­e Gastroarti­kel.

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