Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Airport Düsseldorf schließt Kündigunge­n nicht aus

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF Der Flughafen Düsseldorf plant weiterhin. einen großen Teil der rund 2400 Stellen zu streichen. Das verkündete Thomas Schnalke, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung, in einer internen Videobotsc­haft mit seinen Geschäftsf­ührungskol­legen Lars Mosdorf (Finanzen) und Michael Hanne (Personal). Die Botschaft liegt unserer Redaktion vor. Man rechne für 2021 mit 30 Prozent weniger Verkehr,sagte Schnalke, danach über einige Jahre mit rund 20 Prozent weniger.

Das Unternehme solle „wieder marktgerec­ht“aufgestell­t werden, so der Flughafenc­hef. Man hoffe, den Personalab­bau „sozialvert­räglich“organisier­en zu können, aber betriebsbe­dingte Kündigunge­n schließe man als letzten Schritt nicht aus.

Mosdorf sagte, der Airport brauche 1,5 Millionen Passagiere im Monat, um die Kosten zu decken. Das wären im Jahr 18 Millionen Passagiere. Im Jahr 2019 hatte der Airport 25,5 Millionen Passagiere. Falls im Jahr 2022 tatsächlic­h wieder 80 Prozent des früheren Verkehrs abgewickel­t werden, wären dies 20,4 Millionen Passagiere. Nach der Argumentat­ion der Geschäftsf­ührung

würde der Airport also schon im übernächst­en Jahr seine Kosten wieder decken, aber bis dahin hohe Verluste machen.

Schnalke ergänzte, die Geschäftsf­ührung werde in den nächsten Monaten ein erstes Konzept zum Umbau des Unternehme­ns weiterentw­ickeln. Das unterstütz­e der Aufsichtsr­at mit Mehrheit. Die Gesellscha­fter würden bis zu 100 Millionen Euro „zur Verfügung“stellen, um die aktuelle Krise zu überwinden, so Mosdorf. Dieses Geld würde ähnlich wie Eigenkapit­al eingestuft, was helfe, Bankkredit­e zu bekommen. „Wir nehmen nun neue Schulden auf, die wir später wieder abarbeiten müssen“so Mosdorf. Personalch­ef Hanne sagte, man prüfe Frühpensio­nierungen und eine Flexiblisi­erung der Arbeitszei­ten, um den Stellenabb­au möglichst sozialvert­räglich hinzubekom­men.

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