Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Viele verpasste Ziele im Fußball-Westen
Hier schlägt das Herz des Fußballs.“Mit diesem Motto preist Radiosender WDR2 seine Fußballberichterstattung an. Und als solches versteht sich NRW auch seit jeher: als Mittelpunkt und Seele des kickenden Deutschlands. Allein, wer sich anschaut, was die hiesigen Profifußball-Vertreter in der Saison so erreicht haben, muss konstatieren, dass es schon mal lauter pulsiert hat an Rhein und Ruhr, das Herz des Fußballs. Legt man strenge Maßstäbe an und nicht zuletzt die Zielsetzungen und Ansprüche der jeweiligen Vereine haben nur Borussia Mönchengladbach mit dem Erreichen der Champions League und Aufsteiger Arminia Bielefeld überzeugt oder das Angestrebte sogar übertroffen.
Und sonst? War nicht viel, was einen vom Hocker riss. Klar, Dortmund wurde Vizemeister und spielt auch nächstes Jahr wieder Champions League. Aber von einem Titelgewinn war der BVB dann doch wieder so weit entfernt wie von einer tadellosen Leistung im Saisonfinale gegen Mainz und Hoffenheim. Leverkusen investierte 96 Millionen Euro in die Mannschaft, spielt kommende Saison wohl nur Europa League und sammelte am Samstag in Berlin den nächsten Vize-Titel ein. Schalke muss kämpfen, um auf Sicht Erstligist zu bleiben, der 1. FC Köln schaffte als Aufsteiger den Klassenerhalt, geht aber in Jahr zwei mit der Bürde einer katastrophalen Schlussphase der Spielzeit. Düsseldorf und Paderborn stiegen ab, Bochum spielte eine gute Rückrunde. Immerhin.
Und in Liga drei? Verspielte der MSV Duisburg den Aufstieg, der KFC Uerdingen landete oft in den Schlagzeilen, aber in der Tabelle zwischen Baum und Borke. Münster stieg ab, Aufsteiger Viktoria Köln nicht. Noch so ein Lichtblick.
Trotzdem: Im Westen war schon mal mehr Jubel.