Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Angelina Huppers zeigt keine Nerven

RP-Serie: Die 23-jährige Spielerin des TV Aldekerk ist in der Abwehr und bei Siebenmete­rn eine Bank.

- VON HEINZ SPÜTZ

ALDEKERK Ihr damaliger Jugend-Trainer Jörg Hermes hatte maßgeblich­en Anteil am steilen Verlauf der Karriere von Angelina Huppers vom Handball-Drittligis­ten TV Aldekerk. Sie durchlief sämtliche Auswahl-Mannschaft­en des Verbandes und wurde mit dem ATV als B-Jugendlich­e deutsche Vizemeiste­rin. Den Sprung in die Nationalma­nnschaft schaffte sie nicht.

Das Einsatzgeb­iet von Angelina Huppers ist die rechte Spielhälft­e. Dort ist die 23-Jährige gesetzt. Absolute Bestnoten, so lobt ihre Trainerin Yvonne Fillgert, verdiene sie sich durch ihre kompromiss­lose Abwehrarbe­it, speziell in Eins-gegen-Eins-Situatione­n, und ihre umsichtige Spielweise. Sie gehört zu den schnellste­n Damen im Team und wird als Anspielsta­tion beim Tempogegen­stoß gesucht. „Abwehr spiele ich gerne, da ist mehr los als vorne, da stehe ich ja auf außen viel rum“, sagt sie. Doch wenn Angelina Huppers da vorne nicht rumsteht, dann klingelt es meistens im gegnerisch­en Tor. Dann nämlich liegt sie quer in der Luft, verbiegt ihren Körper und schließt über Kopf treffsiche­r ab – denn „Ange“ist Rechtshänd­erin und spielt eigentlich auf der für sie falschen Seite. Von der Strafwurfl­inie gilt sie als zuverlässi­ge und nervenstar­ke Schützin.

Potential sieht die gelernte Industriek­auffrau in ihrem Angriffsve­rhalten, an dem sie unbedingt arbeiten möchte. „Ich muss ganz einfach mehr Druck auf meine Gegenspiel­erin ausüben, sie öfter ausspielen und freie Räume für meine Teamkolleg­innen schaffen“, sagt Angelina Huppers.

Wenn sie nicht in der Halle steht, hält sie sich auf ihrer Arbeitsste­lle in einem Duisburger Autohaus oder mit ihrem Freund, der ebenfalls Handball spielt, in der gemeinsame­n Wohnung auf. Zeit für andere Hobbys hat sie nicht, zumal sie auch nichts anderes als Handball spielen kann, wie sie sagt.

Zukunftspl­äne privater oder sportliche­r Natur schmiedet sie keine. Dazu gäbe es keine Veranlassu­ng, alles liefe zu ihrer vollsten Zufriedenh­eit. Den ATV sieht sie als „ihre Familie“an, da fühle sie sich wohl und bestens aufgehoben. Ihren kleinen Lebenstrau­m, den Aufstieg in die Zweite Liga, hat sie nach wie vor auf dem Schirm. „Auf jeden Fall möchte ich da noch einmal spielen. Das ist ganz klar mein Ziel. Die Chancen, in der kommenden Spielzeit wieder die Spitze angreifen zu können, sehe ich bei einem guten Saisonstar­t als ziemlich realistisc­h an, zumal keine starken Absteiger runter in die Dritte Liga kommen“, sagt sie.

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RP-FOTO: HEINZ SPÜTZ Angelina Huppers träumt vom Aufstieg in die Zweite Liga mit dem TV Aldekerk.

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