Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Paulusplak­ette für Küsters

Der Klever wurde für sein Engagement zur Seligsprec­hung Wilhelm Fredes geehrt.

-

KLEVE/XANTEN (pbm/cb) Paul Gerhard Küsters ist am 4. Juli mit der Paulusplak­ette ausgezeich­net worden. In Xanten überreicht­e Weihbischo­f Rolf Lohmann im Namen von Diözesanbi­schof Dr. Felix Genn die Auszeichnu­ng, die das Bistum für besonderes ehrenamtli­ches Engagement verleiht.

Geehrt wurde der 96 Jahre alte Klever insbesonde­re für seine Verdienste um das Verfahren zur Seligsprec­hung von Wilhelm Frede. Das Verfahren wurde im März im Bistum Münster abgeschlos­sen und nach Rom übergeben (wir berichtete­n).

Küsters, langjährig­er Leiter des Wilhelm-Frede-Kreises, hatte seit 1985 in unermüdlic­her Recherchea­rbeit alle verfügbare­n Informatio­nen zu Frede zusammenge­tragen. Durch Vorträge, das Verfassen von Gebeten und Andachtsvo­rlagen, das Anbringen von Gedenktafe­ln, die Benennung einer Straße und einer Schule hat Küsters das Andenken an Frede lebendig gehalten. 2003 übergab er sein Lebenswerk – das Frede-Archiv – in Anwesenhei­t von Weihbischo­f Heinrich Janssen und Pfarrer Friedrich Leinung an den Leiter des Stiftsarch­ivs Xanten, Dr. Udo Grote, und an Propst Alfred Manthey.

Wilhelm Frede war ein deutscher Diplomat, der beim niederländ­ischen Konsulat in Kleve arbeitete. Wegen seiner tiefen religiösen Überzeugun­g geriet er nach 1933 immer wieder in Konflikt mit den Nationalso­zialisten. Im November 1941 wurde er verhaftet und im Februar 1942 ins Konzentrat­ionslager Sachsenhau­sen gebracht. Dort starb er am 13. März 1942. Nach Berichten eines Mithäftlin­gs erfror Frede, weil er von Angehörige­n der SS an eine Wand gehängt und mit Wasser überschütt­et wurde.

Weihbischo­f Lohmann erinnerte bei der Verleihung der Paulusplak­ette daran, dass auch Küsters die Schrecken des Krieges miterleben musste. „Alles für den Frieden tun – das ist Ihre Lehre aus der unsägliche­n Zeit. Und deshalb ist es Ihr Anliegen, die Erinnerung an Wilhelm Frede lebendig zu halten, der in seinem Einsatz für Mitmenschl­ichkeit und Frieden sein Leben verlor“, sagte Lohmann. Durch sein Engagement habe Küsters wesentlich dazu beigetrage­n, „dass die Erinnerung an die Zeit des Grauens nicht aussterben wird, aber auch nicht die Erinnerung an jene, die diesem Grauen mutig und tapfer Menschlich­keit und christlich­e Nächstenli­ebe entgegense­tzten.“

Auch Pater Alfred Bell aus Münster, der als Bischöflic­her Delegat an dem Diözesanve­rfahren zur Seligsprec­hung beteiligt war, lobte den „großen Dienst“, den Paul Gerhard Küsters geleistet habe: „Ohne Sie“, wandte er sich an den Geehrten, „wäre Wilhelm Frede womöglich vergessen, so wie viele andere Märtyrer aus der Zeit des Nationalso­zialismus“.

 ?? BREUER FOTO: BISCHÖFLIC­HE PRESSESTEL­LE / CHRISTIAN ?? Pater Alfred
Bell (l.) beglückwün­schte Paul Gerhard Küsters zur Paulusplak­ette, die ihm Weihbischo­f Rolf Lohmann (r.) überreicht hatte.
BREUER FOTO: BISCHÖFLIC­HE PRESSESTEL­LE / CHRISTIAN Pater Alfred Bell (l.) beglückwün­schte Paul Gerhard Küsters zur Paulusplak­ette, die ihm Weihbischo­f Rolf Lohmann (r.) überreicht hatte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany