Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Stadt spricht mit Nabu über Ökowiese

Nach dem Kahlschlag am Havelring in Geldern werden Konzepte für den Erhalt des Biotops gesucht.

-

GELDERN (möw) Nach dem Kahlschlag auf der Ökowiese am Havelring berichtet die Stadt Geldern von ersten Ideen und Plänen, die Bewirtscha­ftung der Grünfläche an dieser Straße künftig etwas zu modifizier­en. Bereits in der vorigen Woche fand ein erstes Abstimmung­sgespräch zwischen Hermann-Josef Windeln vom Nabu und der zuständige­n Grünfläche­nabteilung der Stadt Geldern vor Ort am Havelring statt. Thematisie­rt wurde die Sicherstel­lung der ökologisch­en Qualitäten der Magerwiese am Havelring, die sich in den vergangene­n Jahren zu einem besonderen Standort für Insekten und Pflanzen entwickelt hatte. Wie Gelderns Erster Beigeordne­ter Tim van Hees-Clanzett anmerkt, dürfe dabei allerdings nicht vergessen werden, dass die Magerwiese nur ein Teil der gesamten naturnah gestaltete­n abwasserte­chnischen Anlage für das gesamte Havelring-Wohngebiet ist.

Neben den rein funktional­en Aspekten einer solchen Anlage, die sichergest­ellt werden müssen, haben sich im Sinne eines ökologisch­en Ausgleichs hervorrage­nde Qualitäten vor Ort, insbesonde­re in den Hanglagen, entwickelt. „Die ökologisch­en Qualitäten der Magerwiese am Havelring sind uns sehr wichtig, deshalb wollen wir in Zukunft sicherstel­len, dass diese Fläche auch standortge­recht und angepasst gepflegt wird“, sagt van Hees-Clanzett.

Erste Ideen sind beispielsw­eise eine unterstütz­ende Entwicklun­g der Flächen und eine angepasste Mahd einmal im Jahr. Auch für die Methode, wie die Fläche am Havelring künftig bearbeitet werden soll, gibt es bereits Pläne: Demnächst soll der Grünschnit­t nach der Mahd noch knapp eine Woche liegen bleiben, damit die Samen aus dem Schnittgut erst auf den Boden fallen, ehe der Rest aufgesamme­lt wird. So soll verhindert werden, dass durch das Schnittgut, was ansonsten verrotten würde, Gründünger auf der Fläche bleiben würde. Dies würde der Magerwiese schaden. Die zusätzlich­e Schwierigk­eit besteht bisher, dass die natürliche und positive Entwicklun­g der Fläche nicht an eingezeich­neten Grenzen in Plänen haltmacht. Dadurch entstehen Überlageru­ngen, die ein Dienstleis­ter vor Ort nicht wahrnimmt, wenn er nicht explizit darauf geschult ist.

Deshalb wird künftig vor der Mahd der gesamten Havelringf­läche erst ein Gespräch zwischen Hermann-Josef Windeln vom Nabu, dem beauftragt­en Dienstleis­ter und der Grünfläche­nabteilung der Stadt Geldern vor Ort stattfinde­n unter Begutachtu­ng der Flächen. Das künftige Konzept könnte unter anderem vorsehen, dass die Magerwiese am Havelring jährlich nur noch einmal statt wie bislang zweimal gemäht wird. Die Mahd könnte in Zukunft im Oktober erfolgen. Wie die Stadt Geldern mitteilt, ist ein weiteres Abstimmung­sgespräch mit Herrmann-Josef Windeln bereits terminiert, um die Details der Entwicklun­g und Bewirtscha­ftung der gesamten Flächen abschließe­nd zu besprechen.

 ?? FOTO: PRÜMEN ?? Tim van Hees-Clanzett betont den Wert der Magerwiese.
FOTO: PRÜMEN Tim van Hees-Clanzett betont den Wert der Magerwiese.

Newspapers in German

Newspapers from Germany