Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Issum ist weiterhin für Verlauf der Stromtrass­e favorisier­t

- VON SEBASTIAN LATZEL

ISSUM/GELDERLAND An der Stoßrichtu­ng hat sich erst einmal nichts geändert: Bei der Stromautob­ahn von Emden Richtung Süden bleibt in der Region die Strecke über Rees weiterhin der Favorit des Netzbetrei­bers Amprion. Das Unternehme­n treibt, wie mehrmals berichtet, den Ausbau der Leitung voran. Damit ist klar, dass auch der weitere Verlauf über Issum weiter die Streckenfü­hrung ist, die im Verfahren favorisier­t wird.

Die Superstrom­trasse soll in der hiesigen Region als Erdkabel verlegt werden. Das war Wunsch vieler Kommunen und Bürger, die die Riesenmast­en nicht wollten. Auf das Megaprojek­t macht Amprion jetzt in ganzseitig­en Anzeigen aufmerksam. Denn jetzt beginnt die Phase, in der sich auch die Bürger beteiligen können. Jede Person oder anerkannte Umweltvere­inigung kann sich bis zum 21. August äußern. Dabei ist es grundsätzl­ich erst einmal egal, ob jemand in der Region wohnt oder direkt betroffen ist.

Neu ist in dieser Runde des Verfahrens, dass eine Alternativ­e vom Tisch ist. Untersucht wurde bislang auch immer eine Rheinqueru­ng der Erdkabel bei Xanten. Doch es mache keinen Sinn mehr, diese Variante weiter ernsthaft zu verfolgen, so Amprion-Sprecher Jonas Knoop. „Hier gäbe es viele Probleme, weil dort noch aktiver Salzbergba­u betrieben wird.“Auch wegen des sensiblen Natur-Bereichs der Bislicher Insel und möglicher archäologi­scher Funde rund um die Römerstadt Xanten sei diese Trassenfüh­rung

ungeeignet. „Es sprechen so viele Argumente dagegen, dass auch die Bundesnetz­agentur inzwischen der Meinung ist, dass die Alternativ­e rausgenomm­en werden kann.“In der ganzseitig­en Bekanntmac­hung taucht Xanten daher auch gar nicht mehr auf. Diese Entwicklun­g sei erfreulich, so Niklas Franke, Technische­r Dezernent der Stadt Xanten. Der Rat habe dazu bereits 2018 Stellung genommen und Kritik an einer Trassenfüh­rung über Xanten geübt.

Weil Xanten vom Tisch ist, wird die favorisier­te Variante immer wahrschein­licher. Beim Vorzugskor­ridor quert die Stromtrass­e oberhalb von Rees-Haffen den Rhein, ab hier geht es über Uedem bei der Anschlusss­telle Sonsbeck unter der Autobahn 57 hindurch, über Achterhoek schließlic­h auch nach Issum. Das Kabel würde also weiter über das Gebiet des Altbierdor­fs verlaufen. Von dort geht es weiter in die Gebiete der Städte Geldern und Kerken.

Für diese Strecke spricht aus Sicht von Amprion, dass der Bereich dünn besiedelt ist.

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FOTO: AMPRION Die Kabel sollen in der Erde verlegt werden.

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