Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Tablets für Schüler: Appell aus Kevelaer an die Schulministerin
KEVELAER Ursprünglich war es ein Antrag der SPD. Die forderte eine finanzielle Unterstützung für bedürftige Familien, die sich kein Tablet oder einen Computer leisten können. Schließlich ist in Zeiten von Corona das Lernen am Computer immer wichtiger geworden. Die Befürchtung der SPD: Wenn manche Kinder nicht die Möglichkeit haben, am Bildschirm-Unterricht teilzunehmen, werden sie auf Dauer abgehängt.
Eine Sichtweise, der sich im Grunde alle Fraktionen in Kevelaer anschlossen, womit die Initiative Fahrt aufnahm. Alle waren sich einig bei dem Ziel, solche Familien zu unterstützen. Problem ist allerdings, dass noch nicht klar ist, wie der genaue Rahmen für die Zuschüsse von Bund und Land für dieses Projekt aussieht. Etwa, wie die Schüler ermittelt werden, die einen Anspruch auf ein solches Gerät haben.
Es gebe noch keine konkreten Informationen zur Umsetzung, sagte Ulrich Berns vom Schulamt in der Ratssitzung. Die Frage sei auch, um wie viele Geräte es genau gehe. Man habe einen Bedarf von 400 Tablets ermittelt, wobei noch lange nicht klar sei, wie viele davon die Eltern selbst bezahlen könnten. Norbert Baumann von der SPD mahnte, bei dem Thema aufs Tempo zu drücken, schließlich müssten die Geräte auch noch eingerichtet werden und Ziel müsse sein, dass alle Kinder zum Schulbeginn nach den Sommerferien über ein einsatzbereites Tablet verfügen.
Bei diesem Ziel waren sich alle im Grunde einig und verabschiedeten einen Beschluss, dass die Verwaltung alle erforderlichen Maßnahmen unverzüglich in die Wege leitet, sobald die Rahmenbedingungen für das „Sofortausstattungsprogramm“des Bundes mit Tablets für bedürftige Schüler vorliegen. Danach sollen die Geräte diesen Schülern möglichst zügig zur Verfügung gestellt werden.
Die Fraktionsspitzen haben mit dem Bürgermeister noch einmal deutlich gemacht, dass man die Geräte „dringend und schnell“bräuchte. Um der Sache Nachdruck zu verleihen, haben sie einen Brief an Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) geschickt. Darin weisen sie darauf hin, dass man auf die „Ausführungsbestimmungen“warte. Diese legen fest, wie das Förderprogramm vor Ort umgesetzt werden kann. Man bittet darum, schnell zu reagieren, damit die Tablets zum Schulbeginn einsatzbereit sind. Gleichzeitig bitten sie um eine Mitteilung, ob es möglich ist, dass Kevelaer bei den Geräten schon mal in Vorleistung geht, ohne dass dadurch später der Zuschuss gefährdet wird. „Klar ist, dass es hier schnell gehen muss, sonst schaffen wir das zeitlich nicht mehr, die bedürftigen Schüler rechtzeitig auszustatten“, sagt Bürgermeister Dominik Pichler.