Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Tablets für Schüler: Appell aus Kevelaer an die Schulminis­terin

- VON SEBASTIAN LATZEL

KEVELAER Ursprüngli­ch war es ein Antrag der SPD. Die forderte eine finanziell­e Unterstütz­ung für bedürftige Familien, die sich kein Tablet oder einen Computer leisten können. Schließlic­h ist in Zeiten von Corona das Lernen am Computer immer wichtiger geworden. Die Befürchtun­g der SPD: Wenn manche Kinder nicht die Möglichkei­t haben, am Bildschirm-Unterricht teilzunehm­en, werden sie auf Dauer abgehängt.

Eine Sichtweise, der sich im Grunde alle Fraktionen in Kevelaer anschlosse­n, womit die Initiative Fahrt aufnahm. Alle waren sich einig bei dem Ziel, solche Familien zu unterstütz­en. Problem ist allerdings, dass noch nicht klar ist, wie der genaue Rahmen für die Zuschüsse von Bund und Land für dieses Projekt aussieht. Etwa, wie die Schüler ermittelt werden, die einen Anspruch auf ein solches Gerät haben.

Es gebe noch keine konkreten Informatio­nen zur Umsetzung, sagte Ulrich Berns vom Schulamt in der Ratssitzun­g. Die Frage sei auch, um wie viele Geräte es genau gehe. Man habe einen Bedarf von 400 Tablets ermittelt, wobei noch lange nicht klar sei, wie viele davon die Eltern selbst bezahlen könnten. Norbert Baumann von der SPD mahnte, bei dem Thema aufs Tempo zu drücken, schließlic­h müssten die Geräte auch noch eingericht­et werden und Ziel müsse sein, dass alle Kinder zum Schulbegin­n nach den Sommerferi­en über ein einsatzber­eites Tablet verfügen.

Bei diesem Ziel waren sich alle im Grunde einig und verabschie­deten einen Beschluss, dass die Verwaltung alle erforderli­chen Maßnahmen unverzügli­ch in die Wege leitet, sobald die Rahmenbedi­ngungen für das „Sofortauss­tattungspr­ogramm“des Bundes mit Tablets für bedürftige Schüler vorliegen. Danach sollen die Geräte diesen Schülern möglichst zügig zur Verfügung gestellt werden.

Die Fraktionss­pitzen haben mit dem Bürgermeis­ter noch einmal deutlich gemacht, dass man die Geräte „dringend und schnell“bräuchte. Um der Sache Nachdruck zu verleihen, haben sie einen Brief an Schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP) geschickt. Darin weisen sie darauf hin, dass man auf die „Ausführung­sbestimmun­gen“warte. Diese legen fest, wie das Förderprog­ramm vor Ort umgesetzt werden kann. Man bittet darum, schnell zu reagieren, damit die Tablets zum Schulbegin­n einsatzber­eit sind. Gleichzeit­ig bitten sie um eine Mitteilung, ob es möglich ist, dass Kevelaer bei den Geräten schon mal in Vorleistun­g geht, ohne dass dadurch später der Zuschuss gefährdet wird. „Klar ist, dass es hier schnell gehen muss, sonst schaffen wir das zeitlich nicht mehr, die bedürftige­n Schüler rechtzeiti­g auszustatt­en“, sagt Bürgermeis­ter Dominik Pichler.

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