Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
NRW-Konzerne bleiben bei Homeoffice
Viele Firmen lassen weiter bis zu 95 Prozent ihrer Mitarbeiter von zu Hause arbeiten.
DÜSSELDORF Obwohl sich das Arbeitsleben vieler Menschen inzwischen wieder weitgehend normalisiert hat, setzen die großen Unternehmen in NRW weiter stark auf Homeoffice. Das zeigt eine Umfrage unserer Redaktion bei 14 wichtigen Konzernen der Region.
Am radikalsten geht Vodafone Deutschland vor: Noch immer arbeiten rund 95 Prozent der mehr als 5000 Mitarbeiter des Düsseldorfer Campus von zu Hause aus, erklärte das Unternehmen. „Wir wollen den Infektionsschutz hochhalten“, sagte ein Sprecher. Auch der Vorsitzende der Geschäftsführung, Hannes Ametsreiter, lässt sich fast nie am Standort sehen – von seinem private Wohnsitz München kommuniziert er per Videokonferenz sowie über E-Mails und Chats mit den Führungskräften oder Lieferanten.
Auch Bayer, Eon, Ergo, Evonik, Henkel, Lanxess, die LEG, Metro, Post, RWE, Targobank, Telekom oder Thyssenkrupp setzen weiterhin deutlich stärker auf Büroarbeit von zu Hause als vor der Pandemie. Sie haben zwar viele Beschäftigte in die Firmen zurückgeholt, die Homeoffice-Quote liegt aber immer noch bei mindestens 50 Prozent.
Die Unternehmen kündigen auch an, sie wollten Homeoffice künftig deutlich mehr zu nutzen, weil die Erfahrungen sehr positiv seien. Vodafone bereitet dazu beispielsweise eine neue Betriebsvereinbarung vor, um das bisherige zulässige Maximum
von 50 Prozent Homeoffice auch in Normalzeiten ausweiten zu können.
Allerdings befürworten viele Unternehmen wie die Telekom, die LEG oder die Post sogenannte hybride Modelle: Kollegen sollen einen Teil ihrer Aufgaben von zu Hause aus erledigen, aber auch regelmäßig im Büro sein, damit es ein Gemeinschaftsgefühl gibt und Ideen ausgetauscht werden können. Die meisten Unternehmen geben an, künftig deutlich weniger Dienstreisen durchführen zu wollen. Weil sich gezeigt habe, dass Videokonferenzen gut geeignet sind, um mit Kollegen an anderen Standorten oder Geschäftspartnern zu kommunizieren, soll diese Praxis fortgesetzt werden. Leitartikel, Wirtschaft