Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Vernünftiger Siegeszug des Homeoffice
Es ist nur gut, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern weiterhin sehr häufig erlauben, ihre Arbeit zu einem großen Teil von zu Hause aus zu erledigen. Denn erstens ist jetzt jeder Schritt richtig, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Also handeln Henkel, Telekom oder die Post und Thyssenkrupp nur vernünftig, wenn sie für die Krisenzeit – soweit möglich – großzügige Homeoffice-Regelungen treffen. Leere Büros bedeuten weniger Ansteckungsgefahr. Es ist schon schlimm genug, wenn die aktuelle Urlaubswelle zu vielen neuen Erkrankungen führt.
Zweitens nützt Homeoffice jetzt und erst recht dauerhaft der Umwelt und der Gesundheit. Wenn jeder Mitarbeiter nur einmal pro Woche auf die Fahrt ins Büro verzichtet, wird deutlich weniger Sprit verbraucht. Die Menschen ärgern sich weniger im Stau, das erhöht ihre Lebensqualität.
Drittens hat sich während der Pandemie gezeigt, dass Teams mit digitaler Kommunikation gut funktionieren können. Der komplette Abschied vom persönlichen Austausch in den Firmen wäre zwar für die meisten Beschäftigten eher Albtraum als Traum. Doch eine kluge Mischung von konzentrierter mobiler Arbeit und dann wieder persönlichen Gesprächen mit Kollegen und Chefs würde Unternehmen und Belegschaften nützen.
Schließlich müssen die Beschäftigen unterstützt und geschützt werden: Die Ausstattung ihres Heimbüros muss modernen Standards entsprechen. Zudem darf Arbeit außerhalb der Firma nicht zu unbegrenztem Einsatz führen. So ist es beispielsweise vernünftig, wenn Unternehmen festlegen, ab wann E-Mails nicht immer gelesen werden müssen. Wenn die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit völlig verschwimmen, würde dies der Akzeptanz des Homeoffice letzlich zuwiderlaufen. BERICHT