Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Vernünftig­er Siegeszug des Homeoffice

- VON REINHARD KOWALEWSKY

Es ist nur gut, dass Unternehme­n ihren Mitarbeite­rn weiterhin sehr häufig erlauben, ihre Arbeit zu einem großen Teil von zu Hause aus zu erledigen. Denn erstens ist jetzt jeder Schritt richtig, um die Corona-Pandemie einzudämme­n. Also handeln Henkel, Telekom oder die Post und Thyssenkru­pp nur vernünftig, wenn sie für die Krisenzeit – soweit möglich – großzügige Homeoffice-Regelungen treffen. Leere Büros bedeuten weniger Ansteckung­sgefahr. Es ist schon schlimm genug, wenn die aktuelle Urlaubswel­le zu vielen neuen Erkrankung­en führt.

Zweitens nützt Homeoffice jetzt und erst recht dauerhaft der Umwelt und der Gesundheit. Wenn jeder Mitarbeite­r nur einmal pro Woche auf die Fahrt ins Büro verzichtet, wird deutlich weniger Sprit verbraucht. Die Menschen ärgern sich weniger im Stau, das erhöht ihre Lebensqual­ität.

Drittens hat sich während der Pandemie gezeigt, dass Teams mit digitaler Kommunikat­ion gut funktionie­ren können. Der komplette Abschied vom persönlich­en Austausch in den Firmen wäre zwar für die meisten Beschäftig­ten eher Albtraum als Traum. Doch eine kluge Mischung von konzentrie­rter mobiler Arbeit und dann wieder persönlich­en Gesprächen mit Kollegen und Chefs würde Unternehme­n und Belegschaf­ten nützen.

Schließlic­h müssen die Beschäftig­en unterstütz­t und geschützt werden: Die Ausstattun­g ihres Heimbüros muss modernen Standards entspreche­n. Zudem darf Arbeit außerhalb der Firma nicht zu unbegrenzt­em Einsatz führen. So ist es beispielsw­eise vernünftig, wenn Unternehme­n festlegen, ab wann E-Mails nicht immer gelesen werden müssen. Wenn die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit völlig verschwimm­en, würde dies der Akzeptanz des Homeoffice letzlich zuwiderlau­fen. BERICHT

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