Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Jung-Unternehmer auf der Überholspur
Die Firma JBH Medizintechnik ist erfolgreich mit dem Vertrieb eines faltbaren Elektro-Rollstuhls.
HAMMINKELN Lange wird es nicht mehr dauern, bis das Packpapier an den bodentiefen Fenstern des ehemaligen Hamminkelner Textilhauses Bückmann an der Diersfordter Straße verschwindet. Anfang September dürften die Neueigentümer feiern. Die Bückmann-Schilder werden dann dem Schriftzug Ergoflix weichen.
Ergoflix ist der Name des faltbaren Elektro-Rollstuhls, den das Hamminkelner Start-up-Unternehmen JBH Medizintechnik für den bundesdeutschen Markt aus China importiert.
Der Wirtschaftswissenschaftler, Denjis Stadler (31), sein Bruder David
(36) und Diplom-Ingenieur Alexander Fehr (39), haben vor gut drei Jahren das Unternehmen gegründet, nach eigenen Angaben mittlerweile die Marktführerschaft in Deutschland erobert und befinden sich auf Expansionskurs. Im umgebauten Bückmann-Ladenlokal entstehen vor allem Büroarbeitsplätze für die 14 festangestellten Mitarbeiter, die aktuell noch in der Industriestraße untergebracht sind. Dort befindet sich auch das Lager für den Ergoflix. Die Ware wird umweltfreundlich mit dem Zug von China nach Neuss und von dort per Lkw nach Hamminkeln transportiert – zwei Container pro Monat.
Die drei aktuellen Ergoflix-Modelle kosten knapp unter 4000 Euro und wiegen 26,5 Kilogramm. Die Akkus reichen etwa für 24 Kilometer. Dann brauchen sie eine sechsstündige Aufladezeit. Der maximal sechs Kilometer pro Stunde schnelle Ergoflix kann entweder bei JBH online gekauft oder in zahlreichen Sanitätshäusern bundesweit für einen bestimmten Versorgungszeitraum ausgeliehen werden – eine Verordnung des Arztes und eine Genehmigung durch die Krankenkasse vorausgesetzt. In rund 300 Geschäften steht ein Vorführ-Rollstuhl.
Das Gesellschafter-Trio freut sich über viele positive Rückmeldungen. „Es ist einfach ein schönes Gefühl, die Dankbarkeit der Kunden zu spüren. Denn mit unserem faltbaren Elektro-Rollstuhl erhalten Menschen mit Behinderungen und natürlich auch deren Angehörige eine neue Lebensqualität“, sagt David Stadler.