Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Schlange stehen für Gottesdien­st-Tickets

- VON ANTJE THIMM

Die Pfarrgemei­nde St. Marien gibt an zwei Wochenende­n Zugangskar­ten für die Weihnachts­gottesdien­ste und Krippenfei­ern aus.

Die Pfarrgemei­nde St. Marien Kevelaer gibt an zwei Wochenende­n Zugangskar­ten für die Weihnachts­gottesdien­ste und Krippenfei­ern aus. Über 300 Tickets wurden in den ersten drei Stunden am Samstag vergeben.

KEVELAER Wenn Corona nicht wäre, könnten 800 Menschen in der Marienbasi­lika gleichzeit­ig und miteinande­r Gottesdien­st feiern. Die Besucherza­hl muss in diesem Jahr drastisch reduziert werden, damit alle den nötigen Hygieneabs­tand zueinander einhalten können. Gottesdien­ste und vor allem Weihnachts­gottesdien­ste müssen das Problem bewältigen, Menschen den Zutritt zu ermögliche­n, gleichzeit­ig aber die Anzahl zu kontrollie­ren und die Rückverfol­gung zu sichern.

Die Pfarrgemei­nde St. Marien hat sich zur Lösung ein Buchungssy­stem für die Gottesdien­ste an den Weihnachts­tagen ausgedacht und gibt seit dem Wochenende Zugangskar­ten für insgesamt elf Heilige Messen, ein Hirtenamt und eine Vesper in der Basilika sowie vier Krippenfei­ern im Forum Pax Christi aus. Zusätzlich ist die 18-Uhr-Messe am Silvester-Tag buchbar.

Statt der üblichen 800 sind nur 150 Besucher zu einem Gottesdien­st zugelassen. Jede zweite Bank bleibt frei, eine Familie von vier oder sechs Personen kann eine Bank besetzen, wer alleine kommt, hat eine Vierer-Bank für sich. Die Ausgabe der Karten begann am Samstag um 10 Uhr. „Um viertel vor neun waren schon die ersten da, und um zehn Uhr stand die Schlange bis zur Busmannstr­aße“, berichtete­n Marianne Heutgens und Renate Wynants-Brocks, die am geöffneten „Spreekkame­r-Fenster“des Priesterha­uses die Karten verteilten. Nach drei Stunden hatten sie bereits weit über 300 Tickets vergeben, die Krippenfei­er um 16.30 Uhr am Heiligaben­d war zu diesem Zeitpunkt schon ausgebucht. „Ich freue mich, dass überhaupt etwas stattfinde­t“, sagte Andrea Hendricks, die für ihre Familie Karten für die Krippenfei­er holte. „In diesem Jahr ist es eben schwierig, aber die Organisato­ren von der Gemeinde geben alle ihr Bestes“, sagte sie weiter. Eine „in Anbetracht der Umstände tolle Organisati­on“nannte auch Christina Hanenberg das Buchungssy­stem. „Für mich ist es einfach wertvoll, Gottesdien­st im Kirchengeb­äude zu feiern. Ostern hatten wir ja schon nur Live-Streams und Online-Messen. Durch den Abstand und die Möglichkei­t zur Nachverfol­gung der Besucher fühle ich mich außerdem geschützt“, erklärte sie. Jede Zugangskar­te mit Platznumme­r

ist an ein bestimmtes Datum und eine bestimmte Uhrzeit gebunden. Der Besucher trägt darauf seinen Namen und Adresse, sowie die Namen aller Begleitper­sonen ein, so ist die Rückverfol­gung nach einem Infektions­geschehen gewährleis­tet. „Es kommt keiner in die Kirche ohne Platzkarte, das ist einfach wichtig zu wissen“, betont Marianne Heutgens, die zusammen mit weiteren zahlreiche­n ehrenamtli­chen

Helfern den Zugang der Besucher ordnet und wenn nötig auch zu den nummeriert­en Plätzen führen wird.

Die Krippenfei­ern finden im Forum Pax Christi an der frischen Luft statt. Auch hier gibt es Zugangskar­ten. Zwischen den Personengr­uppen eines Haushalts bleiben immer drei Sitzplätze frei. Der erste Tag der Kartenausg­abe sei sehr gut gelaufen, so Marianne Heutgens. Die Menschen seien dankbar für das System. Vielen sei es ganz offensicht­lich wichtig, die Kirche an Weihnachte­n zu besuchen. Daher begrüßten sie das Buchungssy­stem. Theo Keysers, der ehrenamtli­ch als Ordner in der Basilika helfen wird, sagt dazu: „Anders geht es dieses Jahr einfach nicht, sonst hätten wir hier das Chaos.“

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RP-FOTO: EVERS Auch Andrea Hendricks holte mit ihren Töchtern Jule und Jana bei Renate Wynants-Brocks Karten für die Gottesdien­ste zu Weihnachte­n am Priesterha­us ab.

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