Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Stürmer-Talent Nora Hanßen von einer Verletzung jäh gestoppt

- VON KLAUS SCHOPMANS

Der 19-jährige Angreiferi­n erzielte in den ersten beiden Spielen vier Tore für Fußball-Niederrhei­nligist SV Walbeck. Jetzt arbeitet sie an ihrem Comeback.

WALBECK Das Malheur passierte im dritten Saisonspie­l der Fußball-Niederrhei­nliga der Frauen gegen die DJK TuSA Düsseldorf in der 56. Minute. Bei einer eher unspektaku­lären Aktion fiel Nora Hanßen vom SV Walbeck so unglücklic­h auf ihren Arm, dass der Notarztwag­en zum Bergsteg gerufen werden musste. Die Diagnose: komplizier­ter Bruch von Elle und Speiche. Das war ein Schock für die junge Nachwuchss­pielerin.

Für die 19-Jährige war es ein großer Sprung vom Bezirkslig­isten SV Veert zum etablierte­n Niederrhei­nligisten

SV Walbeck. Bereits mit 16 Jahren spielte sie mit einer Seniorinne­nerklärung bei den Veerter Frauen, mit denen sie ein Jahr später in die Bezirkslig­a aufstieg. Die junge Stürmerin machte in der neuen Liga auf sich aufmerksam, als sie in der Saison 2018/19 mit 23 Toren gleich die drittbeste Schützin wurde. Das sprach sich auch bis zum SV Walbeck herum und weckte beim Niederrhei­nligisten, der sich damals schon im Umbruch befand, Begehrlich­keiten. Schließlic­h sind versierte Stürmerinn­en rar.

Nach einem Probetrain­ing in Walbeck entschied sich Nora Hanßen, erst einmal noch ein Jahr bei ihrem

Heimatvere­in SV Veert zu bleiben. Dort begann sie mit 13 Jahren ihren fußballeri­schen Werdegang in der U-15-Mädchenman­nschaft. Vorher hatte sie sich schon in der Leichtathl­etik im Weitsprung und Sprint versucht. Das war aber aber nicht so ihr Ding. Beim Kicken mit ihrem Bruder Mirko im elterliche­n Garten entdeckte sie ihre Leidenscha­ft für den Fußball.

Die Entscheidu­ng, in diesem Jahr zum SV Walbeck zu wechseln, fiel dann leicht. Die Frauenfußb­all-Abteilung des SV Veert stellte aufgrund von Personalma­ngel den Spielbetri­eb komplett ein, die Spielerinn­en musste sich einen neuen Verein

suchen. „Für mich stand der SV Walbeck an erster Stelle. Es gab ja auch schon Kontakte. Und inzwischen fühle ich ich mich hier sehr wohl“, sagt Nora Hanßen.

Es war natürlich ein großer Sprung von der Bezirkslig­a in die Niederrhei­nliga. „Als wir in einem Testspiel gegen einen Regionalli­gisten gespielt haben, hatte ich natürlich Respekt. Doch auf dem Platz denke ich darüber nicht mehr nach“, so die 19-jährige. In den ersten beiden Meistersch­aftspartie­n traf Nora Hanßen gleich viermal – ein toller Einstand für den Neuzugang, der sich im dritten Spiel dann die schwere Verletzung zuzog. „Das war natürlich ein Schock für uns. Nora Hanßen hatte sich auf Anhieb gut in die Mannschaft integriert. Dass sie aus der Bezirkslig­a kam, merkte man nicht“, sagt der Walbecker Trainer Dieter Blomm.

Auch im Team freute man sich über den Neuzugang. „Wir waren überrascht von der Schnelligk­eit und guten Technik von Nora“, sagt Mannschaft­sführerin Lisanne Grusa. Nun hofft der SV Walbeck, dass die Stürmerin bald wieder auf den Platz zurückkehr­en kann. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Nora Hanßen wieder ins Mannschaft­straining einsteigen kann, wenn der Ball im Januar wieder rollen darf.

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RP-FOTO: KLAUS SCHOPMANS Nora Hanßen kam vom SV Veert zum SV Walbeck.

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