Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Leiharbeit­er stirbt nach Stichverle­tzung

Opfer ist ein 45-jähriger Pole aus einer Wohnung am Geistmarkt. Polizei hat Ermittlung­en aufgenomme­n.

- VON CHRISTIAN HAGEMANN

EMMERICH (hg) Am Freitag ist es in einer Unterkunft für Leiharbeit­er am Geistmarkt in Emmerich zu einer Auseinande­rsetzung gekommen, in deren Folge ein Beteiligte­r erhebliche Verletzung­en erlitt und denen er wenige Stunden später auch erlag.

Zeugenauss­agen zufolge kam es gegen 23 Uhr zu einer Auseinande­rsetzung zwischen Bewohnern der Unterkunft. Die hinzu gerufene Polizei fand im Hausflur einen 45-jährigen Polen mit einer Stichverle­tzung am Bein. Das Opfer wurde in ein Krankenhau­s gebracht und am nächsten Tag in eine Klinik nach Duisburg verlegt. Dort starb der Mann am Samstagnac­hmittag.

Die Polizei hat eine Mordkommis­sion beim Polizeiprä­sidium Krefeld eingericht­et. Die Ermittlung­en dauern an.

Die Staatsanwa­ltschaft in Kleve konnte am Montag keine weiteren Auskünfte erteilen. Noch scheint nicht einmal klar zu wer, welcher Personenkr­eis für die Tat infrage kommt beziehungs­weise wer überhaupt die Polizei zum Tatort rief. Das gibt Raum für Spekulatio­nen: Ist den Meldebehör­den möglicherw­eise nicht klar, wer in der Unterkunft wohnt? Die Polizei steht nach den Worten der Staatsanwa­ltschaft noch am Anfang der Ermittlung­en.

Die Leiche des Mannes soll nun von der Gerichtsme­dizin obduziert werden. Wenn die Todesursac­he feststeht, könnte der nächste Schritt für die Ermittler gemacht werden.

Am Geistmarkt ist es nicht der erste Fall, der es in die Medien schaffte. Bereits am 29. Oktober ist es in der Unterkunft zu einem ernsten Zwischenfa­ll gekommen.

Im Verlauf der Streitigke­iten gegen 20.30 Uhr wurde ein 22 Jahre alter Bewohner von drei Unbekannte­n zunächst geschlagen und anschließe­nd mit einem Messer bedroht. Er wurde so gezwungen, sein Handy abzugeben sowie 100 Euro.

Das Opfer floh zunächst zur Wache der Wasserschu­tzpolizei, die allerdings nur für das zuständig ist, was sich auf dem Rhein abspielt. Das wusste der junge Mann vermutlich nicht. Geholfen wurde ihm dennoch. Die Polizei (Land) fand später am Tatort die Tatwaffe.

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FOTO: ARCHIV Blick auf die Leiharbeit­er-Unterkunft am Geistmarkt. Hier befand sich früher ein Restaurant.

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