Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Leiharbeiter stirbt nach Stichverletzung
Opfer ist ein 45-jähriger Pole aus einer Wohnung am Geistmarkt. Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.
EMMERICH (hg) Am Freitag ist es in einer Unterkunft für Leiharbeiter am Geistmarkt in Emmerich zu einer Auseinandersetzung gekommen, in deren Folge ein Beteiligter erhebliche Verletzungen erlitt und denen er wenige Stunden später auch erlag.
Zeugenaussagen zufolge kam es gegen 23 Uhr zu einer Auseinandersetzung zwischen Bewohnern der Unterkunft. Die hinzu gerufene Polizei fand im Hausflur einen 45-jährigen Polen mit einer Stichverletzung am Bein. Das Opfer wurde in ein Krankenhaus gebracht und am nächsten Tag in eine Klinik nach Duisburg verlegt. Dort starb der Mann am Samstagnachmittag.
Die Polizei hat eine Mordkommission beim Polizeipräsidium Krefeld eingerichtet. Die Ermittlungen dauern an.
Die Staatsanwaltschaft in Kleve konnte am Montag keine weiteren Auskünfte erteilen. Noch scheint nicht einmal klar zu wer, welcher Personenkreis für die Tat infrage kommt beziehungsweise wer überhaupt die Polizei zum Tatort rief. Das gibt Raum für Spekulationen: Ist den Meldebehörden möglicherweise nicht klar, wer in der Unterkunft wohnt? Die Polizei steht nach den Worten der Staatsanwaltschaft noch am Anfang der Ermittlungen.
Die Leiche des Mannes soll nun von der Gerichtsmedizin obduziert werden. Wenn die Todesursache feststeht, könnte der nächste Schritt für die Ermittler gemacht werden.
Am Geistmarkt ist es nicht der erste Fall, der es in die Medien schaffte. Bereits am 29. Oktober ist es in der Unterkunft zu einem ernsten Zwischenfall gekommen.
Im Verlauf der Streitigkeiten gegen 20.30 Uhr wurde ein 22 Jahre alter Bewohner von drei Unbekannten zunächst geschlagen und anschließend mit einem Messer bedroht. Er wurde so gezwungen, sein Handy abzugeben sowie 100 Euro.
Das Opfer floh zunächst zur Wache der Wasserschutzpolizei, die allerdings nur für das zuständig ist, was sich auf dem Rhein abspielt. Das wusste der junge Mann vermutlich nicht. Geholfen wurde ihm dennoch. Die Polizei (Land) fand später am Tatort die Tatwaffe.