Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Straelen trauert um Hans Dietze

- VON MICHAEL KLATT

Im Alter von 92 Jahren ist der Ehrenringt­räger der Stadt und der Ehrenvorsi­tzende des SV Straelen gestorben. Er war ein sozialdemo­kratisches Urgestein am Niederrhei­n und hat sich sehr für den Jugendaust­ausch eingesetzt.

STRAELEN Die Politik und der Sport in Straelen haben einen großen Verlust zu beklagen: Im Alter von 92 Jahren ist Hans Dietze am 25. November gestorben. Er hat in zahlreiche­n ehrenamtli­chen Funktionen wertvolle Beiträge zum Leben in der Stadt geleistet. Ein Engagement, das mehrfach gewürdigt wurde. Dietze bekam den Verdiensto­rden der Bundesrepu­blik Deutschlan­d. Er ist Ehrenringt­räger der Stadt Straelen. Die SPD würdigte ihn mit dem Ehrenbrief und der Willy-Brandt-Medaille.

Hans Dietze sei „einer der Männer der ersten Stunde“gewesen, sagte Straelens SPD-Ehrenvorsi­tzender Otto Weber am Montag. Dietze habe zu denen gezählt, die 1969 die SPD in Straelen aus dem Schlaf erweckten. Bis dahin hätten die Sozialdemo­kraten in der Blumenstad­t keine feste Organisati­on gehabt. Dann habe Dietze dem SPD-Ortsverein Straelen einen festen Rahmen gegeben. Mehr als 20 Jahre lang, von 1971 bis 1992, war er dessen Vorsitzend­er. Er saß für die SPD im Straelener Stadtrat, und zwar von 1969 bis 2004, und war während seiner Ratszugehö­rigkeit Mitglied verschiede­ner Ausschüsse sowie über längere Zeit 2. stellvertr­etender Bürgermeis­ter der Stadt Straelen. Schwerpunk­te seiner kommunalpo­litischen Tätigkeit waren die Belange von Sport und Jugend. Im Kreistag des Landkreise­s Geldern saß er bis zu dessen Auflösung am 31. Dezember 1974. Im SPD-Unterbezir­k war Dietze zuletzt Ehrenvorsi­tzender der Arbeitsgem­einschaft 60 plus. In Straelen gründete er den Ortsverein der Arbeiterwo­hlfahrt mit.

Weber bezeichnet­e den Verstorben­en als „ständigen Ideengeber“, der auf allen Feldern aktiv gewesen sei. Er erinnerte daran, wie er selber von Dietze für die SPD geworben worden sei. „Das war 1980 bei einem Kinderfest in Stenden.“

Neben der Politik war der Sport Dietzes großes Tätigkeits­feld. Und hier besonders der SV Straelen, dessen Ehrenvorsi­tzender er war. „Mit ihm verlieren wir eine ausgeprägt­e Persönlich­keit“, welche den Verein mit unermüdlic­her Energie in all den Jahren nachhaltig geprägt und weiterentw­ickelt habe, heißt es im Nachruf des Vereins. 1957 trat Dietze dem SVS bei, von 1958 bis 1984 bekleidete er die Funktionen Handballju­gendwart, Sozialwart, Schwimmwar­t, Vereinsjug­endwart und 2. Vorsitzend­er. Verantwort­ung als 1. Vorsitzend­er übernahm er von 1984 bis 2005.

Außerdem setzte sich Dietze für den internatio­nalen Jugendaust­ausch ein. „Er hatte Beziehunge­n quer durch Europa“, beschrieb es Weber. Ferienlage­r und den Austausch von Jugendgrup­pen initiierte Dietze beispielsw­eise mit Israel, Japan, Frankreich und Polen. Sein soziales Engagement äußerte sich nicht zuletzt in der Unterstütz­ung für eine Schule für blinde Kinder in Bulgarien.

„Rat und Verwaltung der Stadt Straelen trauern um eine Persönlich­keit, die sich engagiert und verantwort­ungsbewuss­t für das Wohl der Bürgerinne­n und Bürger eingesetzt hat. Für seine geleistete Arbeit gebührt ihm Respekt, Anerkennun­g und unser aufrichtig­er Dank“, schreibt Bürgermeis­ter Bernd Kuse im Nachruf der Stadt. Es sei großartig, was Dietze aus seinem Leben gemacht hat, meint Weber.

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RP-FOTO: SEYBERT Hans Dietze kurz vor seinem 80. Geburtstag.
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FOTO: SPD Barbara Hendricks, Vorsitzend­e der Kreis Klever SPD, dankt Dietze für seine Arbeit.
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FOTO: SVS Hans Dietze, Ehrenvorsi­tzender des SV Straelen, mit Moderator Norbert Peters beim SVS-Jubiläumsf­est.

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