Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Rübo: „Wir hören auf die Not und reagieren“
Der mit 2000 Euro dotierte Sozial-Preis des Campus Cleve geht an Michael Rübo für seinen Einsatz für in Not geratene Studenten.
KLEVE Es ist nicht nur ein Geben für notdürftige Studenten: Die Helfer bekommen auch etwas wichtiges zurück – neue Helfer von der Hochschule. Michael Rübo ist das Gesicht der Helfer, die sich derer Annehmen, die nicht mehr weiterwissen oder die aus dem sozialen Netz gefallen sind. Hilfe, die immer wieder auch Studenten der Hochschule RheinWaal in Anspruch nehmen mussten und in Zeiten von Corona suchen müssen, weil ihnen angesichts fehlender Mini-Jobs die Einnahmen wegbrechen. Dann gehen auch sie zur Tafel oder zur Klosterpforte, um ein warmes Essen zu bekommen, dann müssen auch sich an jemanden wenden, der ihnen unbürokratisch helfen kann, wenn sie plötzlich die Krankenkasse nicht mehr zahlen können, sie die Miete nicht zusammen bekommen – wie die Vinzenzkonferenz.
Sie wenden sich an Michael Rübo und seine Helfer.
Denn die Unterstützer nehmen das urchristliche Gebot der Barmherzigkeit ernst. „Wir hören auf die Not und reagieren“, sagt Rübo. Jetzt bekommt der Klever den Sozial-Preis (social award) des Fördervereins der Hochschule RheinWaal, Campus Cleve. Vorsitzender Peter Wack überreichte Rübo in den Räumen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Kleve die Urkunde zum Preis. Die 2000 Euro werden in den großen Topf der Hilfe gehen, für die Tafel, für die Klosterpforte und für die Vinzenz-Konferenz.
„Ich nehme diese Auszeichnung gerne an – aber nicht für mich oder meine Person, sondern für die vielen Helfer, die die Barmherzigkeit noch ernst nehmen, das Helfen“, sagte Rübo auf die Laudatio Wacks, der vor der Übergabe Rübo als „das soziale Gewissen der Stadt Kleve“bezeichnet hatte. Und der auch nicht vergaß, dass die Hilfe, die Rübo den Studenten bietet, eine Geschichte hat: Dass der Geschäftsführer der Karl-undMaria-Kisters-Stiftung sich spontan gemeldet hatte, als der Campus-Cleve-Beirat eine Möglichkeit suchte, wie man sich um Sozialfälle kümmern könne, auch in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Studierenden Ausschuss (AStA) der HSRW. „Ich bin Ihnen bis heute dankbar dafür, dass sie damals in die Bresche gesprungen sind“, sagte Wack.
Die Probleme, denen sich Rübo und sein Team bei den Studenten gegenübersehen, sind vielfältig: Vom Studenten, der an der Klosterpforte um ein warmes Essen ansteht, von Studierenden, die bei der Tafel einkaufen müssen oder solche, oder in Mietrückstand geraten sind. „Wir müssen dann nach unserem Gewissen entscheiden“, sagt Rübo. Aber ein Gutes in der Stadt sei, dass die
Bürgerschaft zu helfen bereit sei. „An Geld wird es nicht mangeln“, sagt Rübo. Selbst eine alte Dame knappst von ihrer Rente eine monatliche Spende ab, weil sie sich an ihre eigene Studienzeit erinnert, als es keine solche Hilfe gab. Und es ist nicht nur ein Geben, es kommt auch was zurück: Ein studentischer Koch kocht regelmäßig für die Klosterpforte mittelalamerikanisch, Studierende helfen bei der Tafel.