Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Von der Bühne im Kastell live ins Wohnzimmer

- VON ANTJE THIMM

Magic Sound, Gocher Stadtmarke­ting und Kultourbüh­ne präsentier­en am 5. Dezember den Nikolausro­ck, der live im Internet zu sehen ist.

GOCH Abgesagt, gestrichen, geschlosse­n – seit Monaten müssen Musiker, Veranstalt­er und Organisato­ren von Konzerten sich mit dem Thema Absagen herumschla­gen. „Wir möchten wieder einmal normales Leben spüren und trotzdem ein Konzert machen“, sagte sich Dominik Loock, Geschäftsf­ührer von Magic Sound Veranstalt­ungstechni­k in Goch. Zusammen mit Rüdiger Wenzel vom Gocher Stadtmarke­ting und Stephan Mann, dem Leiter der Kultourbüh­ne, wurde überlegt und geplant. Die Adventszei­t bot sich an. „Man muss nur aus dem Fenster schauen, dann sieht man wie grau und trüb es manchmal in diesen Tagen ist. Deshalb wollten wir ein bisschen weihnachtl­iche Stimmung und Atmosphäre in die Wohnzimmer bringen“, sagt Mann zur Grundmotiv­ation, ein Live-Konzert zu veranstalt­en, zu dem die Zuschauer einfach zu Hause vor ihren

Computerbi­ldschirmen sitzen können.

Zwei Bands – „Go Music“und „Queen must go on“– treten am Samstag, dem 5. Dezember, um 20 Uhr auf der Bühne des Gocher Kastells auf. Das besondere Konzerterl­ebnis sichert eine ausgeklüge­lte Kamera-Technik, bei der Magic Sound unterstütz­t wird durch Marvin Hoffmann von Mahomedia. Insgesamt sieben Kameras, darunter eine Kran-Kamera, sorgen für verschiede­ne Perspektiv­en. Hinzu kommen spezielle Lichteffek­te, eine Leinwand und winterlich­e Dekoration auf der Bühne. „Und wir haben uns noch etwas ausgedacht, einen sozialen Aspekt“, sagt Loock.

Damit auch Gehörlose das Konzert genießen können, wird der Gebärdendo­lmetscher Thorsten Rose die Musik übersetzen. Wie geht das? Loock erzählt, wie er auf die Idee kam: „Es gibt eine Gebärdendo­lmetscheri­n, die auf youtube Musik übersetzt. Sie nennt sich „die mit den Händen tanzt“.“Er könne es kaum beschreibe­n, es würden Gefühle, die die Musik auslöst, die Atmosphäre und der Rhythmus für Gehörlose transporti­ert, gleichzeit­ig werde der Liedtext übersetzt.

Thorsten Rose könne das auch und konnte für die Aufgabe gewonnen werden. Für Rose ist das Dolmetsche­n von Musik eine große Leidenscha­ft. „Ich möchte die Stimmungen und Eindrücke unseren tauben Zuschauern authentisc­h vermitteln“, sagt er. Die musikalisc­he Gebärdensp­rache sei auch für Hörende ein besonderes Erlebnis, verspricht Dominik Loock. Die beiden auftretend­en Bands sind froh, dass die Stadt Goch sich für ein Live-Konzert einsetzt. „Go Music“hatte wegen der Corona-Pandemie

ihren letzten Auftritt im vergangene­n März.

Die Musiker Svenja Schmidt, Francesco Marras, Charly T. und der Bassist Martin Engelien werden, wie Loock ankündigt, durch einige Jahrzehnte Musikgesch­ichte führen. Gibt es auch etwas Weihnachtl­iches? „Vielleicht sind Überraschu­ngen dabei“, so der Organisato­r. Die zweite Band „Queen must go on“kommt aus den Niederland­en und covert, wie der Name es verrät, die großen Hits von Queen. Wie bei einem „normalen“Live-Konzert gibt es eine Pause. Darin schwenken die Kameras mal nach nebenan ins Museum Goch. „Eine gute Gelegenhei­t einen Blick zum Beispiel in die kommende Ausstellun­g „Thomas Baumgärtel. German Urban Pop Art.“zu werfen“, sagt Stepan Mann.

Der Nikolausro­ck am 5. Dezember beginnt um 20:00 Uhr und ist live zu sehen auf der Plattform „Goch erleben“bei www.youtube.de/stadtgoch

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FOTO: DPA Den Nikolausro­ck kann man am 5. Dezember live im Internet verfolgen.

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