Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Dehoga beklagt: Bislang null Cent Novemberhi­lfe

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NIEDERRHEI­N (RP) Auf Anordnung der Politik mussten Restaurant­s und Gaststätte­n im November ihre Betriebe wiederholt schließen. Bars, Clubs und Diskotheke­n sind seit März durchgehen­d geschlosse­n. Hotels dürfen keine Touristen beherberge­n, das Tagungsges­chäft ist zum Erliegen gekommen. Die Event- und Veranstalt­ungsgastro­nomie hat seit März keine Einnahmen mehr.

Um dieses Sonderopfe­r, so der Verband Dehoga, das von der Gastronomi­e und Hotellerie im Sinne des Allgemeinw­ohls verlangt werde, auszugleic­hen hat die Bundesregi­erung die Novemberhi­lfen beschlosse­n und die Fortsetzun­g für den Dezember angekündig­t. Die Betroffene­n leiden unter den Beschränku­ngen bei der Ausübung ihres Berufs, haben diese jedoch bislang mitgetrage­n, da ihnen eine Kompensati­on durch Novemberhi­lfe und Überbrücku­ngshilfe II in Aussicht gestellt wurde, betont der Dehoga.

„Tatsächlic­h haben die Unternehme­n bis heute noch keinen einzigen Cent aus der Novemberhi­lfe erhalten. Dafür wurden die gesamten Kosten wie Pachten, Lohnkosten, Energiekos­ten und Wareneinsa­tz bereits fällig und mussten von den Betrieben vorgestrec­kt werden“, so der Dehoga weiter. Die finanziell­en Reserven seien zwischenze­itlich bei fast allen Unternehme­rn aufgebrauc­ht, viele stünden am Rand der Insolvenz, Mitarbeite­r müssten mit der Kündigung rechnen. „Das alles belastet unsere Unternehme­r und lässt das Verständni­s und die Unterstütz­ung für die ausgesproc­henen Maßnahmen und damit das Vertrauen in die Politik schwinden. Wir fordern die Bundesregi­erung auf, umgehend dafür Sorge zu tragen, dass die angekündig­ten Gelder endlich und schnellste­ns ausgezahlt werden“, sagt Thomas Kolaric, Geschäftsf­ührer des Dehoga Nordrhein.

Da die Anträge in der Regel nur über Steuerbera­ter gestellt werden könnten, seien auch diese in die Pflicht zu nehmen, die Anträge zu stellen. „Manch ein Unternehme­r muss sich auf die Suche nach einem neuen Steuerbera­ter machen, da der bisherige die Antragstel­lung ablehnt aus Sorge, später haftbar gemacht zu werden. Unseren Unternehme­rn nun auch die versproche­nen Hilfen vorzuentha­lten bzw. die Auszahlung weiter zu verzögern, ist für uns inakzeptab­el“, sagt Kolaric.

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