Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Spahn plant mit Emmerich, Stadt kennt Corona-Idee nicht
EMMERICH (hg) Emmerich soll eine zentrale Rolle bei der nationalen Gesundheitsvorsorge einnehmen. Als Konsequenz aus der Corona-Pandemie will die Bundesregierung bis Ende 2021 eine „Nationale Gesundheitsreserve“mit medizinischer Schutzausrüstung aufbauen.
Dazu will der Bund an 19 Standorten in Deutschland Bestände lagern, um Engpässe zu vermeiden. Einer der vorgesehenen Standorte ist die Stadt Emmerich, wie aus einem Konzept des Gesundheitsministeriums für das Corona-Kabinett der Bundesregierung hervorgeht.
Die Stadt Ememrich war von den Berliner Plänen am Dienstag völlig überrascht und hatte noch keine Kenntnis von den Überlegungen des Ministers Jens Spahn. Stadtsprecher Tim Terhorst: „Wir wissen von nichts.“
Als Standorte für den Aufbau der Reserven werden Apfelstädt, Augsburg, Bergkamen, Biblis, Crailsheim, Dortmund, Emmerich, Euskirchen, Halle, Hamburg, Ibbenbüren, Kabelsketal, Krefeld, Langenhagen, Neuss und Unna genannt. Hinzu kämen die vom Beschaffungsamt des
Bundesinnenministerium angemieteten Lagerflächen für Hand-Desinfektionsmittel in Neustadt, Muggensturm und Krefeld.
Der nötige Gesamtbetrag sei bereits in den Bundeshaushalt eingestellt, für die Folgejahre rechne man mit höheren dreistelligen Millionenbeträgen, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag nach der Sitzung des Corona-Kabinetts. Dieses hatte zuvor eine Beschlussvorlage aus Spahns Haus zum Aufbau einer „Nationalen Reserve Gesundheitsschutz“verabschiedet.
Als Konsequenz aus der Corona-Pandemie sieht diese vor, künftig enger mit den Bundesländern, aber auch mit anderen europäischen Staaten zusammenarbeiten. Beschlossen wurde, bis Ende kommenden Jahres zusammen mit Logistikpartnern aus der Wirtschaft sowie mit Bundesorganisationen wie dem Technischen Hilfswerk dezentrale Reserven für Masken, Kittel, Handschuhe, Beatmungsgeräte, Medikamente und anderes aufzubauen und weitere Bedarfe zu prüfen.