Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Der Marketingpreis wird virtuell
Die Veranstaltung können die Kevelaerer diesmal wegen Corona nicht live im Konzert- und Bühnenhaus erleben, sondern auf Handy, PC oder Tablet. Das Event hat einen anderen Charakter und wird im Internet übertragen.
KEVELAER Der Bürgermeister fände es „komisch“, wenn in diesem besonderen Jahr ein Marketingpreis vergeben würde. „Es wird keinen Preis geben, die ganze Veranstaltung wird diesmal in einem anderen Rahmen und mit einem ganz anderen Fokus über die Bühne gehen“, erläutert Bürgermeister Dominik Pichler.
Geht es sonst eher um einen Preis für die Wirtschaft, soll der Abend nun eine Plattform für die Personen sein, die in Kevelaer in Zeiten des Virus besonders „relevant“waren und sind. „Mit Video-Clips und Live-Interviews rücken wir Menschen in den Mittelpunkt, die vertretungsweise für viele andere Beschäftigte hinter den systemrelevanten Berufen stehen“, erläutert Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns, der die Veranstaltung organisiert. So geht es zum Beispiel um die Pflege alter und kranker Menschen, um die Beschäftigten in Kindergärten und Schulen, um die Tätigkeiten für den Betrieb kritischer Infrastrukturen, bis hin zur Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Medikamenten.
Auch ein rappelvoller Saal mit Gästen ist in diesen Zeiten undenkbar. Doch ganz wollte die Stadt das Event auch nicht ausfallen lassen. „Im Rahmen der Kampagne #kevelaerhaeltzusammen hat sich die Wirtschaftsförderung daher entschieden, den Marketing-Preis-Kevelaer nicht ausfallen zu lassen, sondern im Corona-Modus als reine Online-Veranstaltung durchzuführen“, erläutert Bruns. Am Samstag, 5. Dezember, wird der Abend ab 19.30 Uhr übertragen.
Doch selbst dann ist nicht alles live. Denn als musikalische Überraschung war ein Auftritt der Kevelaer Allstars geplant. Da diese Truppe aber aus 15 Musikern besteht, hätte das auch wieder Probleme mit der Corona-Schutzverordnung gegeben. Also traf sich die Band an einem
Extratermin und nahm unter ganz besonderen Hygienevorkehrungen ihre Songs auf, die dann am Samstag immer wieder eingespielt werden.
Auch für die Musiker war das Ganze eine spannende Erfahrung, wie der musikalische Leiter Markus Birkhoff berichtet: „Die Wirtschaftsförderung und ich standen in einem regen Austausch zum Programm. Eines war uns schnell klar. Wir möchten den Abend wieder nur mit Kevelaerer Künstlern gestalten.“
Nachdem coronabedingt die offizielle Eröffnung des Solegartens im Juni nicht stattfinden konnte, ist das jetzt für die Band der zweite öffentliche Auftritt. Aufgrund von Corona nur in einer Online-Version.
Live vor Ort ist am Samstag dagegen Sebastian Klussmann. Vielen ist er aus der Quiz-Serie „Gefragt – Gejagt“bekannt. In Kevelaer wird er dreimal rund zehn Minuten gestalten. Auch das ist dem Konzept geschuldet, wie der Bürgermeister erläutert. „Wir wollten das Programm auflockern und daher lieber kurze Blöcke anbieten statt eines langen Gastvortrags.“So hoffe man, die Leute lange vor dem Bildschirm fesseln zu können. „Wichtig für uns ist aber auch, mit der Veranstaltung ein Zeichen zu setzen, dass wir uns von Corona nicht unterkriegen lassen“, sagt Pichler.
Wer die Übertragung am Samstag verpasst, findet sie nachher weiter auf der Internetseite der Stadt.