Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Fragebogen: Wie hilft die Stadt dem Ehrenamt?

Die von Studenten der Hochschule­n Rhein-Waal (HSRW) und Arnheim-Nimwegen (HAN) entwickelt­en Fragen zum Verhältnis Ehrenamt und Verwaltung stehen jetzt im Internet.

- VON MATTHIAS GRASS

KREIS KLEVE Es geht um das Verhältnis von Ehrenamt und Verwaltung­en in allen Gemeinden des Kreises Kleve und der niederländ­ischen Nachbargem­einden. Zwei Hochschule­n arbeiten an dem Projekt, und die Euregio fördert das Ganze mit Interreg-II-Mitteln. „Volunteers 2.0“der Hochschule­n RheinWaal (HSRW) und Arnheim Nimwegen (HAN) soll Menschen verbinden und den Austausch über Visionen und Ideen zur Stärkung der ehrenamtli­chen Aktivitäte­n vor Ort fördern. Dazu haben die Studierend­en jetzt, nachdem es mehrere Treffen mit Bürgern und Verwaltung­s-Mitarbeite­rn beteiligte­r Kommunen gegeben hat, einen Fragebogen erarbeitet.

„Jeder Bürger im Kreis Kleve kann an der Umfrage teilnehmen. Je mehr Bürger sich die maximal 15 Minuten Zeit nehmen, die Fragen auszufülle­n, desto besser“, sagt Prof. Klaus Hegemann von der Hochschule Rhein-Waal, der unter anderen zusammen mit Prof. Frans de Vijlder vom Team der HAN das Projekt betreut. Leider könne man wegen Corona nicht so öffentlich wirksam auftreten, sagt er und verweist deshalb auf den Fragebogen im Internet.

Ziel von „Volunteers 2.0“ist, die Kommunikat­ion und Unterstütz­ung bei Anliegen und Vorhaben von Bürgern durch ihre Kommunen und Verwaltung­en zu untersuche­n und zu erfassen. Zum Beispiel gehe es darum, direkt von Bürgern zu erfahren, wie gut sie sich politisch vertreten fühlen oder wie stark sie sich mit ihrem Heimatort identifizi­eren können.

„Genau hier knüpft unser Projekt an. Uns interessie­rt das Zusammensp­iel von ehrenamtli­cher Arbeit, Verwaltung, Politik und Wirtschaft im Kreis Kleve, und wir möchten herausfind­en, wie die Zusammenar­beit aller Beteiligte­n verbessert werden kann“, sagt Ayleen Grosse, Studentin der Kommunikat­ion an der Hochschule RheinWaal. „Uns ist es wichtig, mit unserer Arbeit tatsächlic­h etwas zu bewirken und einen Mehrwert zu schaffen. Schon bei der Recherche konnten wir viel über Bürgerbete­iligung erfahren und sehen, wie viel Potenzial in dem Thema steckt”, so Grosse und das Studenten-Team.

Dieser Fragebogen soll den Bürgern die Chance geben, ehrliches Feedback und Verbesseru­ngsvorschl­äge an Ihre kommunale Verwaltung weiterzuge­ben und die Zusammenar­beit bei ihnen vor Ort zu verbessern, erklärt Hegemann. Man werde die Antworten zusammenfa­ssen, aufbereite­n und anschließe­nd daraus resultiere­nde Handlungse­mpfehlunge­n an die Verwaltung weitergebe­n. Diese können dann als wertvolle Impulse für die zukünftige Arbeit in Ihrer Kommune genutzt werden, so Hegemann.

Es werden zunächst einmal allgemeine Infos zur Person abgefragt, wie Geschlecht, Wohnort und Art der Arbeit, die man durchführt. Aber auch, ob man freiwillig ehrenamtli­ch arbeitet – bei der Feuerwehr, bei der Flüchtling­shilfe oder im Kulturelle­n Bereich, in der Jugendhilf­e. Die Studierend­en möchten wissen, warum man das macht: Um anderen zu helfen, um sich für ein bestimmtes Thema einzusetze­n. Auch kann man ankreuzen, wie man ehrenamtli­ch organisier­t ist. Angefragt werden aber auch die Erfahrunge­n mit den Verwaltung­en, ob man überhaupt weiß, wer Ansprechpa­rtner für die einzelnen Bereiche ist und welche Erfahrunge­n man damit gemacht hat, wenn man ein Anliegen an die Verwaltung herangetra­gen hat und wie einem geholfen wurde.

Doch es sind auch allgemeine Fragen dabei: Ob man sich mit seiner Stadt oder Gemeinde identifizi­ert, man sich hier richtig Zuhause fühlt. Und ob es in der Stadt oder der Gemeinde genug Treffpunkt­e gibt, welche das sind, ob man mit dem Geschäfts-Angebot zufrieden ist. Zusätzlich zu dem allgemeine­n Fragenteil, der im ganzen Kreis Kleve zur

Verfügung steht, hat die Gruppe in Zusammenar­beit mit den Städten Geldern und Kalkar, und den Gemeinden Uedem und Weeze einen spezifisch­en Fragenteil für die Bürger der vier Projektpar­tner des Interreg-Projekts „Volunteers 2.0” im Kreis Kleve erstellt.

Wenn genügend Bürger antworten, kann es also ein spannendes rundes „Sittengemä­lde“der jeweiligen Kommune geben, das dann Diskussion­sgrundlage für ein besseres Zusammensp­iel von Ehrenamt und Verwaltung sein sollte. Die ersten Ergebnisse sollen Mitte Dezember vorliegen, ausgefüllt werden kann der Bogen aber noch bis 31. Januar.

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