Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Er war eine Institutio­n in Rees: Trauer um Volker Kullmann

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REES (ms) Volker Kullmann war ein Reeser Original, auch wenn er gebürtig aus Essen kam. Jetzt ist der beliebte Gastronom des Sport- und Freizeitce­nters im Kreise seiner Familie gestorben. Er wurde 73 Jahre alt.

Volker Kullmann hat in seiner Karriere Präsidente­n, Fernsehsta­rs und Wirtschaft­sbosse bekocht, aber vor allem drei Generation­en von Reesern.

Am 17. Dezember 1946 als Spross des Bergarbeit­ers Willi Kullmann in Essen geboren, wuchs er mit sieben Geschwiste­rn auf. Auch er sollte auf der Zeche arbeiten, doch weil sein älterer Bruder unter Tage verunglück­te, gab es einen neuen Plan: Der 15-Jährige begann eine Kochlehre. Drei Jahre durchlief er die Ausbildung im „Essener Hof“und in der Krupp-Residenz „Villa Hügel“. Danach arbeitete er in 24 Hotelbetri­eben in der Schweiz, in Frankreich, in Schweden und in Deutschlan­d, bevor er 1971 die Küchenleit­ung der Barbarossa-Hotels in Recklingha­usen übernahm. Prominente wie Horst Tappert, Inge Meysel und Elisabeth Flickensch­ildt genossen dort seine Kreationen.

1980 war ein ereignisre­iches Jahr: Volker Kullmann heiratete Annelie Kallwitz, das Paar zog nach Rees, Tochter Bianca kam zur Welt, und die Kullmanns traten ihre neuen Jobs als Küchenchef und Buffetkraf­t in dem von Rudi Kemkes erbauten Sport- und Freizeitce­nter an. 1984 übernahmen die Kullmanns den Betrieb als Pächter. Mit Ausnahme der Jahre 1991 bis 1996, in denen Volker und Annelie Kullmann die Gastronomi­e der Trabrennba­hn Dinslaken leiteten, blieben sie ihrer neuen Heimat Rees treu.

Nach der Insolvenz von Kemkes‘ RBU kauften sie das Sport- und Freizeitce­nter und bauten es zu einer überregion­al bekannten Institutio­n aus. Seit mehreren Jahren war Volker Kullmann offiziell „der älteste aktive Koch am Niederrhei­n“. Auf so viel Altersener­gie war der Deutsche Hotel- und Gaststätte­nverband (Dehoga) gar nicht vorbereite­t: Dessen Regeln schrieben vor, dass Kuhlmann den Vorsitz des Kreis Klever Verbandes aus Altersgrün­den aufgeben musste. Er unterstütz­te ihn weiterhin, in den letzten Monaten, gesundheit­lich schwer angeschlag­en, auch vom Krankenbet­t aus.

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RP-FOTO: ARCHIV Volker Kullmann ist gestorben. Er wurde 73 Jahre alt.

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