Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Berg-Kunst der Yoga-Galerie
Bilder von Christoph Rehlinghaus sind an der Jungblutstraße zu sehen.
REES Eigentlich hatte sich das Nathalie Cauchie so schön vorgestellt: Japanische Taiko-Trommler hätten zur ersten Vernissage ihrer Galerie an der Jungblutstraße kommen sollen und vielleicht hätte der Künstler, dessen Bilder sie bis Ende Februar zeigt, sogar ein Alphorn mitgebracht. Schließlich geht es in den Bilderwelten von Christoph Rehlinghaus um die Berge – „and alps on alps arise“, heißt die Bilderserie, die in Rees zu sehen ist. Doch auch die schönste Kunst ist gegen die Corona-Schutzverordnung machtlos.
Die Vernissage im November musste ausfallen, aber die Bilder kann man sich dennoch anschauen. Denn da Nathalie Cauchie in ihren Räumlichkeiten auch ein – derzeit ruhendes – Yoga-Studio betreibt, wird ihre Galerie wie ein Gewerbebetrieb gewertet. Neun Personen dürfen sich gleichzeitig an der Kunst erfreuen.
Zu sehen bekommen sie faszinierende Bilder, die vordergründig wie die Werke holländischer Meister wirken. Ein zweiter Blick offenbart, mit welcher Betrachtungsweise Christoph Rehlinghaus sein Sujet anfasst. Der Berg steht dabei als Metapher für Herausforderungen, für Aufbruch und Sehnsucht. Aber auch für das Verlorensein. So wirken jedenfalls die Figuren, die Rehlinghaus in seinen Bildern platziert.
Immer wieder ist ein Wanderzirkus auf seinem Weg durch die mächtigen Bergwelten zu sehen. Absurd wirkt das, etwa wenn der Zirkus auf einem abgelegenen Bergplateau seine Vorstellung gibt.
Rehlinghaus‘ Bilder wirken sehr plastisch. Er beherrscht das Spiel mit Farben, Schatten und Licht. Und mit komischen Momenten. Etwa wenn er Murmeltiere Murmeln spielen lässt, oder ein Zwerg in einem Wald mit einer Gießkanne hantiert – „Draußen nur Kännchen“steht dabei auf einem Schild geschrieben.
„Ich möchte gerne mehr renommierte Künstler wie Christoph Rehlinghaus nach Rees holen“, sagt Nathalie Cauchie, die sich in normalen Zeiten drei bis vier Vernissagen, bevorzugt Einzelausstellungen, pro Jahr vorstellen kann. Gespräche mit weiteren Künstlern hat sie schon geführt, spruchreif ist allerdings noch nichts. „Alle hoffen, dass sich die Situation wieder bessert, vor allem für Künstler ist die Lage derzeit sehr schwer“, weiß sie.
Die Yoga Galerie (Jungblutstraße 4) ist in der Regel vormittags von 10 bis 12.30 Uhr besetzt. Termine auch nach Absprache unter Tel. 02851 968994 oder info@yoga-galerie-rees.de. Weitere Info unter www.yoga-galerie-rees.de