Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Corona-Kranker lobt kurzen Draht zum Amt

- VON SEBASTIAN LATZEL

Ein Gelderner und seine Familie hatten sich mit dem Virus infiziert. In der Quarantäne fühlten sie sich von den Behörden gut betreut und begleitet. Das habe geholfen, die Situation zu überstehen.

GELDERN Woher er das Virus bekommen hat, weiß der 40-jährige Gelderner bis heute nicht. Gemeinsam mit seiner Familie, den Schwiegere­ltern sowie Schwager und Schwägerin hatte er Urlaub in der Natur gemacht. Es gab kaum Kontakte, höchstens beim Brötchenho­len. Als der Gelderner wieder daheim war, bemerkte er erste Erkältungs­symptome, über die er sich noch keine großen Gedanken machte. „Aber als ich meinen Geruchssin­n verlor, wurde ich stutzig und bin sofort zum Hausarzt gegangen“, berichtet er.

„Immer wieder wird berichtet, dass es schlecht läuft. Wir haben andere Erfahrunge­n gemacht“

Corona-Patient aus Geldern

Am Dienstag wurde der Test gemacht, am Mittwochab­end rief der Arzt persönlich an: Das Ergebnis war positiv. Daraufhin ließ sich auf Anraten des Arztes auch der Rest der Familie testen. Auch seine Frau und die beiden Kinder waren infiziert.

Eine für alle sehr schwierige und belastende Situation, in der sich der Gelderner vom Gesundheit­samt und Stadt Geldern allerdings gut betreut und informiert fühlte. „Der Kreis Kleve hatte bereits am Donnerstag bei mir angerufen, auch von der Stadt bekam ich eine E-Mail mit weiteren Informatio­nen“, berichtet er. Er habe nur gute Erfahrunge­n gemacht. Man habe sich Zeit genommen, um mit ihm zu sprechen. Beim Kreis habe man einen festen Ansprechpa­rtner gehabt, und seine Frau habe auch bei der Stadt Geldern sofort jemanden ans Telefon bekommen, als sie eine Frage hatte. Auch Schwiegere­ltern und Schwager und Schwägerin wurden getestet. Die Schwiegere­ltern hatten das Virus, die anderen beiden nicht. „Vielleicht sind sie verschont geblieben, weil sie früher abgereist sind“, vermutet der Gelderner. Ständig überlege er, wo er sich angesteckt haben könnte. Geklärt werden konnte das nicht. Auch ist offen, ob er der erste war, der das Virus hatte.

Inzwischen haben alle die Erkrankung überstande­n. Für ihn habe es sich angefühlt wie eine Erkältung, seine Kinder hätten kaum Symptome gehabt. Bei seiner Frau und den Schwiegere­ltern dagegen sei der Verlauf wie der einer schweren Grippe gewesen. Eine einfache Zeit sei das auf keinen Fall gewesen. Gerade deshalb habe es die Familie als so positiv empfunden, dass sie von den Behörden gut betreut worden sind. „Immer wieder wird berichtet, wie schlecht das da läuft. Diese Erfahrung haben wir nicht gemacht“, sagt der Gelderner. Man müsse sich vorstellen, was das bei der großen

Zahl der Fälle für einen Arbeitsauf­wand bedeute, dann noch so gut zu betreuen, sei enorm. „Draufgehau­en wird immer schnell, wenn etwas nicht richtig klappt. Unser Beispiel zeigt, dass es auch andere Erfahrunge­n gibt.“

Auch als die Quarantäne ablief, habe sich das Gesundheit­samt noch einmal gemeldet. „Wir wurden gefragt, wie es uns geht, ob wir noch Symptome haben“, berichtet der Gelderner. Die Quarantäne seiner Frau sei daraufhin noch einmal verlängert worden.

die sich beteiligen. Außerdem helfen zehn Bundeswehr­soldaten mit.

Ausgelager­t Weil es für diese vielen Personen in der Kontaktnac­hverfolgun­g im Kreishaus zu eng wurde, sind einige Plätze ausgelager­t worden. Am Airport in Weeze sind 18 Schreibtis­che für die Mitarbeite­r in der Kontaktnac­hverfolgun­g eingericht­et worden.

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FOTO: STADT GELDERN Kontaktnac­hverfolgun­g in Geldern: Christiane Kenter ist eine von 35 Verwaltung­sangestell­ten, die zum Team der Kontaktnac­hverfolger gehören. Die Stadt unterstütz­t den Kreis bei dieser Aufgabe.

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